Chevron-Chef John Watson.
San Ramon – Fallende Preise im Raffineriegeschäft machen auch dem US-Ölkonzern Chevron zu schaffen. Im Schlussquartal brach der Gewinn um fast ein Drittel auf unterm Strich 4,9 Milliarden US-Dollar ein, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Im Gesamtjahr war der Rückgang etwas weniger dramatisch mit einem Fünftel auf 21,4 Milliarden Dollar.
Schon andere Ölmultis wie ExxonMobil und Shell hatten Abstriche bei den Gewinnen machen müssen. «Die weltweiten Rohölpreise und die Margen im Raffineriegeschäft waren 2013 im Allgemeinen geringer als 2012», erklärte Chevron-Chef John Watson am Firmensitz im kalifornischen San Ramon. Auch seien die Ausgaben höher gewesen, erläuterte er den Gewinnrückgang.
Überdies hatte Chevron im vierten Quartal mit 2,6 Millionen Barrel pro Tag etwas weniger gefördert. Das zog zusammen mit dem Preisschwund den Umsatz aus dem eigentlichen Öl- und Gasgeschäft nach unten. Dieser sank um vier Prozent auf knapp 54 Milliarden Dollar. Die Chevron-Aktie fiel bis zum Börsenschluss in New York um 3,58 Prozent auf 112,28 Dollar.
Öl-Konzerne mehrheitlich unter Druck
Branchenprimus ExxonMobil, zu dem die Esso-Tankstellen gehören, bekam im vergangenen Jahr unter dem Strich 32,6 Milliarden Dollar heraus – ein Rückgang von 27 Prozent. Dem britischen Rivalen Shell erging es ähnlich. Unter dem Strich verdiente der Konzern im vergangenen Jahr 16,4 Milliarden US-Dollar – ein Einbruch von 39 Prozent. Hier kamen erschwerend Verzögerungen bei Projekten und Sicherheitsprobleme im Förderland Nigeria hinzu.
Als absolute Ausnahmen schafft es ConocoPhillips, den Gewinn im Gesamtjahr um knapp 10 Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar zu steigern. Der US-Konzern muss sich nicht mit dem Raffineriegeschäft herumplagen. Er hatte die Weiterverarbeitung des Rohöls und seine Tankstellen abgespalten und unter dem Namen Phillips 66 als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht. Dazu gehören in Deutschland die Jet-Tankstellen. (awp/mc/ps)