OPEC: Saudi-Arabien weiter gegen geringere Ölförderung

Öl-Raffinerie

Wien / Frankfurt – Das mächtige Opec-Land Saudi-Arabien sieht nach wie vor keine Notwendigkeit, sich gegen den Preisverfall am Ölmarkt zu stemmen. Der Ölminister des Landes, Ali Al-Naimi, sagte am Mittwoch vor Reportern in Wien, eine Kürzung der Produktion sei nicht erforderlich. «Niemand sollte kürzen, und der Markt wird sich von selbst stabilisieren.» Al-Naimi fragte: «Warum sollte Saudi-Arabien kürzen? Die USA sind mittlerweile auch ein grosser Produzent. Sollten sie kürzen?»

Die Ölminister der zwölf Opec-Staaten werden am morgigen Donnerstag in Wien über ihr Produktionsziel beraten. Es liegt derzeit bei 30 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag. Die tatsächliche Produktion liegt aber knapp eine Million Barrel höher. Zusammen mit der konjunkturbedingt schwachen Ölnachfrage und der hohen US-Produktion wegen des Frackingbooms hat dies zu starken Preisrückgängen am Ölmarkt geführt. Seit Juni sind die Preise für Rohöl um 30 Prozent gefallen.

Meinungsführer 
Saudi-Arabien steht für etwa ein Drittel der Opec-Produktion, die wiederum ein Drittel der weltweiten Produktion ausmacht. Wegen seines wirtschaftlichen Gewichts gilt das Land als Meinungsführer innerhalb der Opec. Weniger schwergewichtige Länder wie Venezuela sprechen sich im Gegensatz zur Nummer eins der Opec für eine Produktionskürzung aus. Bisher konnten sie sich aber nicht durchsetzen. Auch ein Treffen mehrerer Opec-Staaten im Vorfeld des Kartelltreffens, an dem auch Russland teilnahm, war am Dienstagabend ergebnislos geblieben. (awp/mc/ps)

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