Wien – Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat die Prognosen für die weltweite Ölnachfrage in diesem und im nächsten Jahr den dritten Monat in Folge reduziert.
Sie verringerte die Prognose für den Anstieg der Weltnachfrage pro Tag im Jahr 2024 um 106’000 Barrel (159 Liter), wie aus dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht hervorgeht. Das Ölkartell erwartet jetzt ein Wachstum der Nachfrage von 1,9 Millionen Barrel täglich. Für 2025 senkte die Opec die Prognose für das Nachfragewachstum um 102’000 auf 1,6 Millionen Barrel pro Tag.
Unterschiedliche Prognosen
Mit den drei aufeinanderfolgenden Herabstufungen weicht die Opec von ihren bisherigen, vergleichsweise zuversichtlichen Prognosen für die Nachfrage ab. Selbst nach den Kürzungen bleiben ihre Prognosen weiterhin ein Ausreisser. So erwarten grosse US-Banken und die Internationale Energieagentur ein deutlich niedrigeres Wachstum der Nachfrage.
Die Nachfrage wird durch die schwächelnde Weltwirtschaft belastet. Chinas Wachstum bleibt schon länger hinter den Erwartungen zurück. Aber auch in der Eurozone will die konjunkturelle Erholung nicht in Gang kommen. Eine schwächere Wirtschaft verbraucht auch weniger Rohöl.
Ausweitung der Fördermenge ungewiss
Der Ölverbund Opec+ hat eine schrittweise Rücknahme von Förderbeschränkungen für den Dezember angekündigt. Angesichts der schwachen Nachfrageentwicklung war die ursprünglich für den Oktober geplante Massnahme verschoben worden. Einige Experten zweifeln jedoch, dass die Opec tatsächlich die Fördermenge wieder ausweitet. Neben der schwächelnden chinesischen Wirtschaft belastet auch das hohe Angebot aus den USA die Preise. Der Konflikt im Nahen Osten hat zwar die Preise zuletzt etwas gestützt. Das aktuelle Preisniveau ist aber auch Sicht viele Opec-Länder zu niedrig. (awp/mc/pg)