Wien – Das Ölkartell Opec hat sich auf eine Ausweitung der Öl-Förderung geeinigt und will so künftig das selbst auferlegte Förderlimit voll ausschöpfen. Angesichts des aktuellen Spielraums würde das eine zusätzliche Produktion von rund 600’000 Barrel (je 159 Liter) am Tag bedeuten. Welche Länder die zusätzliche Förderung leisten sollen, müsste noch verhandelt werden, sagte der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail Al-Mazrouei.
Die Opec-Staaten hatten sich Ende 2016 mit zehn weiteren kooperierenden Staaten auf ein Limit bei der Ölproduktion verständigt. Das Kartell hat sich damals dazu verpflichtet, nicht mehr als 32,5 Millionen Barrel Öl am Tag zu fördern. Die tatsächliche Produktion unterschreitet dieses Limit aber derzeit deutlich, weil etwa das krisengebeutelte Venezuela derzeit seine Quoten nicht erfüllen kann.
Die 14 Opec-Staaten werden sich am Samstag noch mit den zehn Nicht-Opec-Staaten beraten, um die neue Linie offiziell zu beschliessen.
Die Ölpreise stiegen angesichts der richtungweisenden Entscheidungen wichtiger Förderländer an. Am frühen Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 74,75 US-Dollar. Das waren 1,70 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte um 2,77 Dollar auf 68,36 Dollar. (awp/mc/pg)