Opec-Treffen mit Russland und anderen Nichtmitgliedern Ende Oktober

Opec-Treffen mit Russland und anderen Nichtmitgliedern Ende Oktober
(Foto: Pixabay)

Istanbul – Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) setzt sich Ende des Monats mit Russland und anderen Nicht-Mitgliedern an einen Tisch. Zu einem «technischen Treffen» der Opec am 28. und 29. Oktober sollen auch «einige Schlüsselländer» eingeladen werden, die nicht Opec-Mitglied sind. Dies sagte Katars Energieminister Mohammed Saleh al-Sada am Mittwoch nach einem Gespräch mit seinem russischen Kollegen Alexander Nowak in Istanbul. Weitere Länder ausser Russland nannte er jedoch nicht.
Bei dem Treffen Ende Oktober solle daran gearbeitet werden, wie der Markt «im Interesse aller» ausbalanciert werden könne, betonte al-Sada. Es gehe nicht nur um Produzenten und Exportländer, sondern um die Weltwirtschaft.

Ölpreisrückgang soll gestoppt werden
Das Ölkartell und Russland wollen stärker zusammenarbeiten, um die historisch niedrigen Ölpreise wieder anzutreiben. Die russischen Pläne für eine gedrosselte Förderung hatten den Preis für Rohöl in den letzten Tagen auf einen Jahreshöchststand getrieben. Die Bemühungen der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC), zur Ölpreisstabilisierung die Fördermenge zu drosseln, könnten durch eine für 2017 erwartete Ausweitung der Ölproduktion ausserhalb des Kartells konterkariert werden. Den Öl-Weltbedarf sieht die OPEC 2017 etwa ebenso stark wie heuer wachsen, die Nicht-OPEC-Länder dürften die Förderung aber stärker ausweiten als bisher gedacht.

Ölbedarf wächst
Auch im neuen Monatsbericht von Mittwoch geht die OPEC von einem Anstieg des Welt-Ölbedarfs 2017 um 1,15 Millionen Fass täglich auf 95,56 Millionen Barrel pro Tag aus, so wie schon im September. Dabei dürften die Länder ausserhalb des Kartells aber nächstes Jahr ihre Förderung um 0,24 Millionen Fass auf 56,54 Millionen Barrel täglich ausweiten, um 40.000 Barrel täglich mehr als zuletzt angenommen. Dieser Zuwachs resultiere hauptsächlich aus neuen, on stream gehenden Projekten in Russland, so die OPEC.

Die Nachfrage nach OPEC-Öl sieht die Organisation 2017 um 0,8 Millionen Fass auf 32,6 Millionen Barrel täglich wachsen – gegenüber einem derzeit erwarteten Zuwachs um 1,8 Millionen Barrel auf 31,8 Millionen Fass. Zuletzt hatten sich die OPEC-Staaten erstmals seit acht Jahren auf eine Drosselung ihrer Fördermengen geeinigt. Die Produktion soll auf 32,5 bis 33,0 Barrel pro Tag sinken, der Plan muss aber noch am 30. November bei einem Treffen der OPEC-Ölminister in Wien fixiert werden. Russland erklärte sich bereit, einer OPEC-Initiative zu folgen, offenbar ist man aber maximal zu einem Einfrieren des Levels bereit, nicht zu einer Kürzung.

Opec-Schwemme im September
Im September freilich hatte die OPEC so viel Öl gefördert wie seit zumindest 2008 nicht mehr, geht aus dem Monatsbericht hervor. Demzufolge förderten die Mitglieder im Schnitt täglich 33,39 Millionen Fass, um 220 000 Barrel mehr als im August. Diese Angaben basieren auf Schätzungen von Sekundärquellen. Fast ein Drittel der Gesamtmenge stellte wie üblich die weltweit führende Fördernation Saudi Arabien mit im Schnitt 10,49 Millionen Barrel pro Tag, gefolgt vom Irak mit 4,46 Millionen Fass und dem Iran mit 3,67 Millionen Barrel täglich. Libyens Produktion blieb mit durchschnittlich 363.000 Fass täglich noch weiterhin bescheiden. Fast ein Achtel des Weltölverbrauchs entfällt auf China, dessen Bedarf 2017 nach Einschätzung der OPEC um 2,4 Prozent (oder 0,27 Millionen Fass pro Tag) auf im Schnitt 11,49 Millionen Barrel täglich klettern dürfte. Zum Vergleich: In Europa dürfte der Verbrauch demnach um 0,15 Prozent auf 13,82 Millionen Fass pro Tag sinken, in den USA um 0,75 Prozent auf 20,07 Millionen Barrel pro Tag steigen. (awp/mc/cs)

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