Rüschlikon – Einfluss hat, wer wahrgenommen wird. Wer hingegen nicht gehört und verbreitet wird, ist bedeutungslos. Das Gottlieb Duttweiler Institut hat in Zusammenarbeit mit «The WorldPost», «NZZ Folio» und dem MIT-Forscher Peter Gloor die wichtigsten Taktgeber der globalen Konversation im «Global Thought Leader Index 2016» ermittelt. Auf Platz 1 wie im Vorjahr: Papst Franziskus.
Bei der Erhebung wurden neben einer globalen Analyse, die sich primär auf die Medien der Weltsprache Englisch stützt, fünf weitere Sprach-, beziehungsweise Kulturräume untersucht: der deutsche, der spanische und der chinesische Sprachraum, sowie erstmals die arabischsprachige Welt und die Schweiz.
Papst Franziskus und der Dalai Lama
Wie im Vorjahr steht auf Platz 1 der Global-Thought-Leader-Rangliste Papst Franziskus. Aber auch auf den folgenden Plätzen sind religiöse Köpfe stark vertreten: der Dalai Lama auf Platz 2, der frühere Papst Benedikt XVI. auf Platz 5 – und der Vordenker des Atheismus, Richard Dawkins, auf Platz 4.
Damit ergibt sich hier ein ähnliches Bild wie in der arabischen Welt. Dort liegen auf den vordersten drei Plätzen der populärste Fernsehprediger Ägyptens (Amr Khaled), der 90jährige Cheftheologe von Islam Online (Yusaf al-Qaradawi) und der Genfer Tariq Ramadan, der als der einflussreichste Denker des europäischen Islam gilt.
Jean Ziegler der einflussreichste Schweizer Vordenker
Bei der Untersuchung der Schweizer Vordenker landete hingegen der wohl profilierteste Schweiz-Kritiker ganz vorne: Jean Ziegler. Besonders gut schneiden in der Schweizer Einfluss-Rangliste die Architekten ab. Sowohl Jacques Herzog als auch Mario Botta als auch Santiago Calatrava liegen auf vorderen Plätzen.
Die Methode der Thought-Leader-Untersuchungen basiert auf der Coolhunting-Software der Firma Galaxyadvisors. Sie errechnet die Relevanz der Nominierten in der globalen Konversation auf der Basis der Erwähnungen auf Wikipedia, in Tweets und in Blogs. (GDI/mc/pg)