Pfizer enttäuscht mit Umsatz- und Gewinnziel
New York – Der US-Pharmariese Pfizer rechnet selbst nach dem Kauf des Krebsspezialisten Seagen im kommenden Jahr mit kaum mehr Umsatz als 2023. Das Unternehmen peilt für 2024 einen Erlös von 58,5 bis 61,5 Milliarden US-Dollar an, wie es am Mittwoch in New York mitteilte. Dazu soll Seagen 3,1 Milliarden Dollar beitragen. Die Covid-Mittel Comirnaty und Paxlovid sollen rund 8 Milliarden Dollar beisteuern. Analysten hatten im Schnitt mit einem Gesamterlös von rund 62,9 Milliarden Dollar gerechnet.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn soll nach den Plänen der Pfizer-Spitze im kommenden Jahr 2,05 bis 2,25 Dollar je Aktie erreichen. Auch hier hatten Experten mehr auf ihren Zetteln.
Aktie bricht ein
Für die Pfizer-Aktie ging es nach den Neuigkeiten deutlich abwärts: Kurz nach Handelsbeginn in New York brach ihr Kurs um mehr als neun Prozent ein. Damit hat das Papier seit Jahresbeginn fast 50 Prozent an Wert verloren.
Konservative Prognose für Covid-Geschäft
Analyst Chris Schott von der US-Bank JPMorgan erklärte die überraschend niedrige Umsatzerwartung des Pharmakonzerns mit einer konservativen Prognose für das Geschäft von Covid-Produkten. Rechne man den Umsatz mit Corona-Mitteln heraus, stimme seine Schätzung mit der des Managements überein, schrieb der Experte. Pfizer stellt zusammen mit dem deutschen Unternehmen Biontech den Corona-Impfstoff Comirnaty her und hat ausserdem das Covid-19-Medikament Paxlovid im Angebot.
Wegen stark rückläufiger Covid-Einnahmen lief es für Pfizer in diesem Jahr vergleichsweise schlecht. Deswegen hatte das Konzernchef Albert Bourla jüngst seine Ziele für das laufende Jahr gesenkt. Für 2023 peilt das Management jetzt 58 bis 61 Milliarden Dollar Umsatz und einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 1,45 und 1,65 Dollar an. Bourla will nun die Kosten des Konzerns senken. Bis Ende 2024 will er Einsparungen von mindestens vier Milliarden Dollar erzielen. (awp/mc/pg)