Pfizer-CEO Ian Read.
New York – Die US-Pharmakonzerne Pfizer und Merck & Co haben deutlich mehr Geld mit Medikamenten verdient als erwartet und heben nun ihre Prognosen an. Bei Pfizer spülten vor allem das Schmerzmittel Lyrica und das Brustkrebsmittel Ibrance mehr Geld in die Kassen als Analysten zuvor geschätzt hatten. Bei Merck legten die Diabetesmittel Januvia und Janumet überraschend deutlich zu. Nach dem Ablauf mehrerer Patente sind beide Unternehmen auf der Suche nach neuen Umsatzbringern. Die Aktien zogen im vorbörslichen Handel an.
Die höheren Prognosen dürften viele Anleger bereits vor Börseneröffnung zum Kauf ermuntert haben. Pfizer rechnet jetzt beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn je Aktie für das laufende Jahr mit einem Wert zwischen 2,16 und 2,20 US-Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Zuvor hatte der Konzern hier 2,04 bis 2,10 Dollar erwartet. Analysten haben diese Kennzahl besonders im Blick. Auch für andere Gewinnkennzahlen und den Umsatz hebt Pfizer den Ausblick an.
Bereits das dritte Quartal war für den Konzern deutlich besser gelaufen als Analysten geschätzt hatten. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg um 5 Prozent auf 0,60 Dollar – Experten hatten mit einem Rückgang gerechnet. Der Umsatz fiel um 2 Prozent auf 12,09 Milliarden Dollar. Unterm Strich sank der Gewinn unter anderem wegen höherer Umbaukosten um ein Fünftel auf 2,13 Milliarden Dollar.
Auch Merck erhöht Prognosen für das laufende Jahr
Auch beim Konkurrenten Merck fiel der operative Gewinn besser aus als Experten erwartet hatten. Das Unternehmen erhöhte zudem seine Prognosen für das laufende Jahr. Der Umsatz soll demzufolge nicht mehr so stark sinken wie zuletzt befürchtet. Es werde jetzt ein Rückgang auf 39,2 Milliarden bis 39,8 (Vorjahr: 42,2) Milliarden Dollar erwartet, teilte der Konzern mit. Zuletzt hatte Merck & Co wegen des Verkaufs kleinerer Sparten und des starken Dollar noch mit einem etwas stärkeren Rückgang gerechnet.
Auch beim Gewinn ist das Unternehmen jetzt optimistischer. Der um Sondereffekte bereinigte Überschuss soll im laufenden Jahr zwischen 3,55 und 3,60 (2014: 3,49) Dollar liegen. Damit wurde die Spanne leicht erhöht.
Im dritten Quartal ging der Umsatz wegen des starken Dollar und der Spartenverkäufe um fünf Prozent auf knapp 10,1 Milliarden Dollar zurück. Bereinigt um die Sondereffekte wäre der Erlös um vier Prozent gestiegen. Der bereinigte Überschuss sei um vier Prozent auf 2,72 Milliarden Dollar geklettert. Je Aktie waren das 96 Cent und damit mehr als am Markt erwartet. Bei den Medikamenten stachen die Diabetes-Mittel Januvia und Janumet mit einem zweistelligen Umsatzplus positiv hervor. (awp/mc/pg)