Pfizer senkt Ergebnisausblick für 2016
New York – Der US-Pharmakonzern Pfizer hat nach dem Aus für ein Medikament die Prognose gekürzt. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn je Aktie soll 2016 zwischen 2,38 und 2,43 US-Dollar betragen, teilte das Pharma-Schwergewicht am Dienstag mit. Bisher sollten es bis zu 2,48 Dollar sein. Ein Grossteil des erwarteten Rückgangs geht auf das Konto des Arzneimittelkandidaten Bococizumab, einem Lipid-Senker zum Einsatz bei Fettstoffwechselstörungen. Pfizer rechnet nicht mehr mit einem Erfolg des Mittels und will die Entwicklung daher nicht weiter verfolgen. Pfizer-Aktien gaben im vorbörslichen Handel um mehr als zwei Prozent nach.
Die Prognose für den Umsatz hob Pfizer hingegen mit Blick auf den Zukauf des Biotechnologieunternehmens Medivation an. Im Gesamtjahr rechnet Pfizer nun mit Erlösen im Volumen von 52 bis 53 Milliarden Dollar, bisher sollten es 51 bis 53 Milliarden sein. Im dritten Quartal steigerte Pfizer seinen Umsatz um 8 Prozent auf 13,05 Milliarden Dollar, der bereinigte Gewinn je Aktie stieg um zwei Prozent auf 0,61 Dollar, Analysten hatten mit einem etwas höheren Gewinn gerechnet.
Im Herbst hatte sich Pfizer mit dem Zukauf von Medivation in seinem Geschäft mit Medikamenten gegen Krebs gestärkt. Das Biotechunternehmen hat bereits Medikamente auf dem Markt sowie weitere in der Entwicklung. Auch Sanofi hatte dafür geboten. Im Onkologiebereich hat Pfizer zudem in Kooperation mit dem Darmstädter Unternehmen Merck KGaA Avelumab, einen immunonkologischen Produktkandidaten, im Köcher. Das Mittel ist in einer ersten Indikation zur Zulassung eingereicht.
Wachstum durch Übernahmen
Pfizer wächst derzeit vorwiegend durch Übernahmen. Im April machte der US-Konzern bei der bislang grössten geplanten Branchenübernahme des Botox-Herstellers Allergan aber einen Rückzieher, nach dem die Schliessung von Steuerschlupflöchern das Geschäft nicht mehr als so lukrativ erscheinen liessen. (awo/mc/upd/ps)