Pharmakonzern Sanofi erhöht nach starkem Quartal Prognose
Paris – Der französische Pharmakonzern Sanofi hat im zweiten Quartal an seinen guten Jahresstart angeknüpft. Seinen Ausblick für das Gesamtjahr hob der Konzern an. Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum um 5,5 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Montag in Paris mitteilte. Damit lagen die Erlöse deutlich über den Erwartungen der Analysten. Wechselkurse wirkten sich positiv aus, was vor allem am US-Dollar lag. Der bereinigte Gewinn je Aktie erhöhte sich um rund fünf Prozent auf 1,31 Euro und übertraf damit ebenfalls die Prognosen.
Für 2019 zeigte sich Unternehmenschef Olivier Brandicourt dank der insgesamt guten Zahlen optimistischer: Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) soll im Gesamtjahr nun bei konstanten Wechselkursen rund 5 Prozent höher liegen. Zuvor war Sanofi von einer Spanne von drei bis fünf Prozent ausgegangen. Die Einflüsse von Wechselkurseffekten sollen zwischen ein und zwei Prozent liegen.
Aktie im Plus
Anleger reagierten positiv auf die Zahlen. Kurz nach Handelsstart kletterte die Aktie mit einem Plus von rund zwei Prozent an die Eurostoxx-Spitze.
Vor allem die Verkäufe des Mittels Dupixent gegen Hauterkrankungen (atopische Dermatitis) und Asthma fielen in den USA besser aus als erwartet, erklärte Brandicourt. Der Sparte Sanofi Genzyme verhalf Dupixent damit zu einem Umsatzplus von mehr als einem Fünftel. Ende Juni wurde das Mittel zudem von der US-Arzneimittelbehörde FDA zur Behandlung von chronischen Nasen- und Nasennebenhöhlenentzündungen (Rhinosinusitis) bei Erwachsenen zugelassen.
Weniger gut lief es hingegen für das Mittel Eloctate gegen die Bluterkrankheit (Hämophilie A). Der Umsatz ging im zweiten Quartal um elf Prozent zurück. Besonders schlecht verkaufte sich das Medikament in den USA, wo die Erlöse um mehr als 16 Prozent zurückgingen. Als Grund dafür nannte das Unternehmen anhaltenden Konkurrenzdruck.
Im Bereich der Impfstoffe legten die Erlöse um rund ein Viertel zu, was dem Mittel Pentaxim gegen Keuchhusten und Kinderlähmung zu verdanken war. Im wichtigen Absatzmarkt China habe das Wachstum angezogen, zudem war die Vergleichsbasis niedrig.
Bei dem Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten (Consumer Healthcare), wie etwa Produkten zur Schmerzlinderung, für die Verdauung und gegen Erkältungen, zeigte sich ein gemischtes Bild: Niedrigere Verkäufe in Europa – demnach wegen der Veräusserung nicht-strategischer Marken – seien durch das Wachstum in den USA mehr als ausgeglichen worden. Insgesamt zogen die Umsätze der Sparte um 1,1 Prozent an.
Chefwechsel
Sanofi steht im September zudem ein Chefwechsel bevor. Brandicourt wird von dem ehemaligen Novartis-Pharmachef Paul Hudson abgelöst. Investoren erhoffen sich, dass er die Suche nach neuen Kassenschlagern für das Unternehmen beschleunigt. (awp/mc/ps)