Shire-CEO Flemming Ornskov.
Hampshire / New York – Der US-Pharmakonzern Abbvie kommt bei seiner geplanten Übernahme des irisch-britischen Konkurrenten Shire doch noch voran. Nachdem der Konzern sein Angebot am Sonntag zum wiederholten Mal aufgestockt hatte, ist die Shire-Führung nun doch bereit, seinen Aktionären die Übernahme auf dieser Basis zu empfehlen, teilte Shire am Montag mit. Das Management werde dementsprechend mit Abbvie verhandeln. Nach zuletzt rund 51,5 Milliarden US-Dollar (37,8 Mrd Euro) in bar und Aktien bietet Abbvie den Briten nun rund 53,7 Milliarden Dollar.
Abbvie hatte beim Werben um die Briten nicht locker gelassen, obwohl das Shire-Management mehrfach abgewunken hatte. Mehrfach hatten die Amerikaner seit ihrer ersten Offerte Mitte Mai nachgebessert. Nun scheint die Rechnung von Unternehmenschef Richard Gonzalez aufzugehen – dem Vernehmen nach drängten Aktionäre bei der Shire-Führung darauf, in Gespräche einzusteigen.
Mit einem Firmensitz in Grossbritannien könnte Abbvie unter anderem Steuern sparen. Shire ist auf ertragreiche Nischenprodukte mit Patentschutz spezialisiert. Grösster Umsatzbringer ist das Geschäft mit Medikamenten zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit- /Hyperaktivitätsstörungen (ADHS). (awp/mc/ps)