Philips-CEO Frans van Houten.
Amsterdam – Der Elektronikkonzern Philips Electronics erwartet im zweiten Quartal nun deutlich weniger Gewinn und hat damit an der Börse einen Kursrutsch ausgelöst. Am Vormittag brach der Philips-Kurs um mehr als elf Prozent ein und zog auch das Papier des deutschen Konkurrenten Siemens um gut ein Prozent mit nach unten.
Von der Gewinnwarnung betroffen sind zwei der drei Kerngeschäftsfelder des niederländischen Konzerns. Wegen des schwächeren Marktumfelds, vor allem in Westeuropa, erwartet Philips für seine Licht-Sparte im Zeitraum von April bis Juni nur noch einen Umsatzanstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Wegen der geringen Wachstumsrate und dem hohen Margendruck bei gleichzeitig höheren Ausgaben für Neuentwicklungen und Marketingaktivitäten erwartet das Unternehmen nun ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) von 85 Millionen Euro im zweiten Quartal.
Analyst: «Herbe Enttäuschung»
Die Reaktionen an der Börse fielen negativ aus. Auch wenn es schon Anzeichen für gewisse Probleme gegeben habe, sei deren Ausmass eine «herbe Enttäuschung», sagte Analyst James Stettler von der Unicredit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Das neue Management arbeite sich nun durch die Tiefen des Unternehmens, um einen Überblick zu bekommen.
Weiteres Kostensenkungsprogramm
In der Konsumgüter-Sparte belaste die Ausgliederung der Fernsehsparte. Insgesamt rechnet Philips im Bereich Konsumgüter mit einem Umsatzrückgang im unteren einstelligen Prozentbereich. Das EBITA soll den Angaben zufolge bei 50 Millionen Euro herauskommen. Das Unternehmen kündigte zudem ein weiteres Kostensenkungsprogramm an. Die Ergebnisse für das zweite Quartal will der Konzern am 18. Juli vorstellen. Philips hatte schon im Auftaktquartal einen kräftigen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. (awp/mc/ss/upd/ps)