Amsterdam – Philips kommt bei der Transformation in einen Konzern für Gesundheitstechnologie voran. Im vierten Quartal konnte der ehemalige Mischkonzern den Gewinn deutlich steigern – auch dank Einsparungen und eines Sondergewinns durch den Verkauf von weiteren Anteilen an der ehemaligen Lichttochter Philips Lighting . Kosten für den Konzernumbau sowie Belastungen aus der US-Steuerreform konnten so mehr als ausgeglichen werden.
Der Nettogewinn stieg im Schlussquartal von 640 Millionen im Vorjahr auf nun 899 Millionen Euro, wie das niederländische Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebit) erhöhte sich von 693 Millionen auf 723 Millionen Euro. Der Umsatz stagnierte hingegen bei 5,3 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis erzielte Philips ein Wachstum von 5 Prozent. Auch für das Gesamtjahr wies der Konzern höhere Gewinne aus. Die Einsparungen liegen mit 483 Millionen Euro für 2017 über Plan, wie Philips erläuterte. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 0,80 Euro je Aktie erhalten.
Der Konzern bekräftigte seine Mittelfristziele, nach denen Philips bis 2020 einen Jahresumsatz von mindestens 20 Milliarden Euro erreichen will. Dies entspricht einer vergleichbaren jährlichen Wachstumsrate von 4 bis 6 Prozent. Die bereinigte operative Marge (Ebita) soll sich im Schnitt jährlich um 100 Basispunkte verbessern. Dabei sollen Einsparungen von insgesamt 1,2 Milliarden Euro helfen.
Volle Auftragsbücher
2017 erreichte Philips einen Umsatz von 17,8 Milliarden Euro und eine entsprechende Rendite von 12,1 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Philips-Chef Frans van Houten eine Entwicklung entsprechend der Mittelfristzielen – auch dank voller Auftragsbücher. Die für Philips relevanten Märkte sollen dabei um 3 bis 5 Prozent wachsen.
Der ehemalige Gemischtwarenladen Philips wandelt sich derzeit in einen Anbieter für Gesundheitstechnologie. Unterstützt wird dies durch eine Reihe von Zukäufen. Seine Beteiligung an Philips Lighting hat der Konzern Ende vergangenen Jahres auf unter 30 Prozent gesenkt und das Unternehmen in seiner Bilanz dekonsolidiert. Die Beteiligung gilt als nicht strategisch und soll weiter reduziert werden. (awp/mc/ps)