Philips prüft Verkauf des Geschäfts mit Haushaltsgeräten
Amsterdam – Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips prüft einen Verkauf seines Geschäfts mit Haushaltsgeräten. Das hat der Konzern am Dienstag in Amsterdam bekannt gegeben. Dazu solle innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate eine separate rechtliche Struktur der Sparte geschaffen werden. Das Geschäft mit Küchengeräten, Kaffee-, Textil- und Haushaltsgeräten hat im Gesamtjahr 2019 laut Unternehmensangaben 2,3 Milliarden Euro umgesetzt.
Die Leistung des Geschäfts mit Haushaltsgeräten habe sich in den vergangenen Jahren zwar verbessert, erklärte das Management, allerdings wolle sich das Unternehmen künftig mehr auf seinen Kernbereich Medizintechnik konzentrieren. Es passe strategisch nicht mehr zum Portfolio. Konzernchef Frans van Houten hat den Konzern in den vergangenen Jahren bereits weg von Elektronik und stärker auf Medizintechnik ausgerichtet.
Q4: Umsatz entwickelt sich unter Analystenerwartungen
Gleichzeitig veröffentlichte der Medizintechnikkonzern am Dienstag seine Zahlen für das vierte Quartal: Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis, also ohne Währungseinflüsse sowie Zu- und Verkäufe, um 3 Prozent auf 6 Milliarden Euro. Analysten hatten allerdings etwas mehr erwartet. Besonders stark entwickelte sich China mit einem zweistelligen Wachstum, wie das Unternehmen mitteilte. Schwach dagegen lief das Geschäft in Westeuropa mit nur 2 Prozent. Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahr von 673 auf 556 Millionen Euro. Als Grund für den Rückgang führt der Konzern auch höhere Steuern an. Philips-Aktien standen im frühen Handel etwas unter Druck.
Im Herbst hatte der Konzern wegen Abschreibungen bereits weniger verdient. Höhere Zölle und der Handelskonflikt hatten den Konzern mehr belastet als erwartet.
Im Gesamtjahr konnte der Konzern beim Umsatz um 4 Prozent auf vergleichbarer Basis auf 19,5 Milliarden Euro zulegen. Mit 5 Prozent wuchsen 2019 das Geschäft mit Diagnose- und Behandlungsgeräten als auch das Konsumentengeschäft stärker als die Sparte Connected Care. Das Geschäft mit Geräten und Software zur Fernüberwachung chronisch Kranker legte nur um 3 Prozent zu. Beim Nettogewinn konnte der Konzern im gesamten Jahr allerdings etwas zulegen. Am Ende standen unterm Strich 1,17 nach 1,1 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.
2020: Umsatzwachstum zwischen 4 und 6 Prozent erwartet
Für das laufende Jahr erwartet das Management mit Blick auf andauernde geopolitische und wirtschaftliche Risiken ein Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis zwischen 4 und 6 Prozent. Dieselbe Spanne hatte der Konzern für 2019 angepeilt und mit 4 Prozent auch das untere Ende erreicht. Die Ebita-Marge soll 2020 demnach auch wieder stärker steigen. 2019 konnte der Konzern diese nur um 0,1 Prozentpunkte auf 13,2 Prozent steigern, obwohl das jährliche Ziel eigentlich bei einem Prozentpunkt liegt. Diesen Wert hat sich der Konzern für dieses Jahr auch wieder auf die Agenda gesetzt. (awp/mc/ps)