Pierer-Dachfirma legt Restrukturierungsplan für Anleihen und Schuldscheine vor

Pierer-Dachfirma legt Restrukturierungsplan für Anleihen und Schuldscheine vor
Der in schwerer Geldnot steckende Motorradproduzent KTM hat sich in den Gläubigerschutz geflüchtet. (Foto: KTM)

Wels – Die österreichische Dachgesellschaft des Zweiradherstellers Pierer Mobility, die Pierer Industrie AG, hat im Rahmen des Restrukturierungsverfahrens dem zuständigen Gericht in Österreich einen Restrukturierungsplan eingereicht. Dabei geht es laut Mitteilung vom Freitag um die vollständige Tilgung von Anleihen und Schuldscheindarlehen.

Der Plan sei nach der österreichischen Restrukturierungsordnung (ReO) erstellt worden und umfasse eine an der Wiener Börse gehandelte Anleihe im Nennwert von 100 Millionen Euro mit Laufzeit bis 2028, eine privat platzierte Anleihe von 15 Millionen (Laufzeit bis 2033) sowie zwei Schuldscheindarlehen im Gesamtbetrag von 132,5 Millionen (bis 2025 und 2026), hiess es weiter. Alle anderen Verbindlichkeiten seien von diesem Restrukturierungsverfahren nicht betroffen. Die Gläubiger müssten ihre Forderungen rechtzeitig bis Ende Januar 2025 anmelden.

Laut dem Plan sollen die erwähnten Anleihen und Schuldscheindarlehen vollständig getilgt und die Zinsen wie vereinbart bedient werden. Allerdings würden dabei die Tilgungszeitpunkte auf den 31.12.2026 beziehungsweise den 31.12.2027 geändert, so die Mitteilung. Damit habe Pierer Industrie zwei Jahre Zeit, die liquiden Mittel zur Tilgung der oben genannten Anleihen und Schuldscheindarlehen aufzustellen. Das Geld dazu stamme aus Mittelzuflüssen und dem Verkauf von Aktien der Leoni AG. Zudem würden weitere Mittel aus der Vernetzung mit der deutschen SHW und der österreichischen Pankl Racing Systems AG generiert.

Nachdem klar wurde, dass Pierer Mobility seine Tochter KTM grundlegend restrukturieren muss, hatte Pierer Industrie Ende November ein Restrukturierungsverfahren eingeleitet. Damit will die Gesellschaft die Zahlungsunfähigkeit verhindern. Zu Pierer Mobility wurde vergangene Woche bekannt, dass die insolvente Motorradtochter KTM, wie auch deren Untergesellschaften KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH, ihre Geschäfte vorerst weiterführen können. Diesen Entscheid hatte das Landesgericht in Ried mit Blick auf das laufende Sanierungsverfahren gefällt. Pierer Mobility sucht in der Zwischenzeit nach strategischen Investoren oder Finanzinvestoren. (awp/mc/ps)

Pierer Industrie AG

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