Wels – Der Zweiradhersteller Pierer Mobility hat im ersten Semester den Rekordumsatz des Vorjahres noch einmal gesteigert. Die Profitabilität war wegen Schwierigkeiten im Velogeschäft aber rückläufig. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden bestätigt.
Der Umsatz zog um gut einen Fünftel auf 1,39 Milliarden Euro an, wie das österreichische Unternehmen am Dienstag bekanntgab. Der Motorrad- (+19%) und der Fahrradbereich (+37%) hätten zu dieser deutlichen Umsatzsteigerung beigetragen.
Die Stückzahlen an verkauften Motor- und Fahrrädern nahmen ebenfalls markant zu. Bei den Töffs der Marken KTM, Husqvarna und Gasgas erhöhte sich die Anzahl um 17 Prozent auf gut 190’000 Stück und bei den Velos um 39 Prozent auf über 71’000. Bei den Töffs seien die bestehenden Marktanteile auf den globalen Märkten entweder gehalten oder sogar ausgebaut worden.
Marge tiefer
Unterdurchschnittlich stieg der operative Gewinn. Der EBIT nahm nur um 4,3 Prozent auf 96,9 Millionen Euro zu und die entsprechende Marge sank auf 7,0 von 8,0 Prozent. Der Grund für die geringere Profitabilität war ein markant grösserer Verlust im Velogeschäft (EBIT: -16,4 Mio Euro).
Die Lagersituation bei den Fahrradhändlern sei aufgrund der grossen Veränderungen und Herausforderungen im gesamten Fahrradmarkt angespannt und habe vermehrt zu Rabatten geführt, so das Communiqué. Dies habe sich auf die EBIT-Entwicklung ausgewirkt.
Der Reingewinn ging in der Folge und wegen markant höherer Zinsaufwendungen sogar um gut einen Fünftel auf 53,0 Millionen zurück.
Mittelfristziel verschoben
Für das Geschäftsjahr 2023 bestätigte das Unternehmen die bisherigen Prognosen. So soll der Umsatz zwischen 6 und 10 Prozent wachsen und die EBIT-Marge im Bereich von 8 bis 10 Prozent zu liegen kommen. Diese Ziele gälten, obwohl sich im Fahrradbereich ein schwieriges 2023 sowie ein schwieriges 2024 abzeichneten. Die Gruppe geht aber davon aus, in einem rückläufigen Markt zu wachsen.
Die Fahrraddivision werde denn auch weiterhin «als wichtiger strategischer Produkt- und Marktbereich» angesehen, wurde betont. Das strategische Ziel von 500 Millionen Euro Umsatz in diesem Segment sei auch weiterhin gültig. Es werde jedoch nicht schon, wie ursprünglich geplant, 2025 erreicht – sondern wahrscheinlich erst zwei Jahre später. (awp/mc/ps)