Pierer Mobility verzeichnet weiterhin hohe Nachfrage und erhöht Prognose
Wels – Der Zweiradhersteller Pierer Mobility hat im ersten Semester den Rekordumsatz des Vorjahres noch einmal gesteigert. Die Nachfrage blieb weiterhin hoch, der Mangel an Elektronik- und anderen Komponenten verhinderte jedoch ein noch stärkeres Wachstum. Die Umsatzprognose für 2022 wurde dennoch erhöht.
Der Umsatz zog um gut 7 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro an, wie das österreichische Unternehmen am Dienstag bekanntgab. Die Stückzahlen an verkauften Motor- und Fahrrädern ging hingegen wegen der Schwierigkeiten in der Zulieferkette und den damit verbundenen Lieferengpässen zurück.
Bei den Töffs der Marken KTM, Husqvarna und Gasgas reduzierte sich die Anzahl um gut 7 Prozent auf etwas über 163’000 Stück und bei den Fahrrädern um 3,7 Prozent auf über 51’000. Die E-Bikes machen dabei bereits mehr als zwei Drittel der verkauften Einheiten aus. In beiden Segmenten habe absatzseitig die Nachfrage nicht voll erfüllt werden können, deshalb seien Fahrzeuge teils verzögert erst im zweiten Semester in den Handel gegangen.
Besonders bemerkbar machte sich die Lieferkettenproblematik in Europa, wo die Stückzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent zurückfielen. In Nordamerika hingegen nahm die Zahl der verkauften Einheiten um 47 Prozent massiv zu.
Weniger Gewinn
Die hohe Inflation machte sich im operativen Gewinn bemerkbar. Der Betriebsgewinn EBIT ging um knapp 10 Prozent auf 92,8 Millionen Euro zurück und die entsprechende Marge um 1,5 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent. Der Reingewinn reduzierte sich gleichzeitig um knapp 13 Prozent auf 68,2 Millionen Euro.
Bereits am Vorabend hatte Pierer aufgrund des «starken ersten Halbjahres» die Umsatzguidance für 2022 angepasst. Neu rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum im Bereich von 10 bis 15 Prozent, bisher hatte die Gruppe ein Wachstum zwischen 6 und 10 Prozent in Aussicht gestellt.
Aufgrund des guten ersten Halbjahres und dank einer leichte Entspannung der Lieferkettensituation geht das Unternehmen von einer Fortsetzung der starken Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2022 aus.
Unverändert bleibt die Guidance für die Gewinnmargen: Demnach wird weiterhin mit einer EBITDA-Marge von 15 bis 17 Prozent und einer EBIT-Marge von 8 bis 10 Prozent gerechnet.
Weiter gibt Pierer die Neugründung einer Tochtergesellschaft bekannt. Um der aktuellen Lieferkettenproblematik im Fahrradbereich entgegenzuwirken, habe die Pierer E-Bikes GmbH im Juni eine Tochtergesellschaft in Taiwan gegründet, die Pierer E-Bikes Asia Ltd. Sie werde die Pierer E-Bikes Gruppe in ihrem Supply Chain Management massgeblich unterstützen und somit das Beschaffungsrisiko durch den direkten Zugang zum asiatischen Markt reduzieren. (awp/mc/ps)