Prada übernimmt: Der Teufel trägt jetzt auch Versace

Prada übernimmt: Der Teufel trägt jetzt auch Versace
Der Prada-Konzern erweitert sein Portfolio durch das italienische Modehaus Versace.

Mailand – Das italienische Modehaus Versace gehört künftig zu Prada – einem anderen grossen Namen der italienischen und internationalen Modewelt. Dies teilte der Prada-Konzern nach mehrmonatigen Verhandlungen in Mailand mit. Der Kaufpreis wurde mit 1,25 Milliarden Euro angegeben. Der Name Versace, der auf den 1997 ermordeten Firmengründer Gianni Versace zurückgeht, soll erhalten bleiben.

In den vergangenen Jahren war die Luxusmarke unter dem Dach der Gesellschaft Capri Holdings aus den USA, zu der auch prominente Modehäuser wie Michael Kors oder der Schuhhersteller Jimmy Choo gehören. Das Prada-Imperium wiederum umfasst neben Prada selbst auch die Modelinie Miu Miu sowie Church’s, ebenfalls Schuhe der oberen Preisklasse.

Italienischer Konzern gegen internationale Luxuskonkurrenz
Die Idee hinter der Übernahme ist auch, mit internationaler Konkurrenz wie LVMH aus Frankreich besser Schritt halten zu können. Über das Geschäft wurde bereits seit Monaten spekuliert. Nach Informationen der Tageszeitung «Corriere della Sera» gab es zuletzt jedoch noch einige Hindernisse. Kurz vor Abschluss des Geschäfts hätten zudem die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump gegen andere Länder – auch gegen Italien – Sorgen bereitet, hiess es.

Die Übernahme muss von den Behörden noch genehmigt werden, was aber als sehr wahrscheinlich gilt. Mit einem Abschluss wird in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. Der «Corriere della Sera» sprach von einer Einigung der beiden «Königinnen der italienischen Modewelt». Als König der italienischen Modewelt gilt Giorgio Armani, der auch mit mehr als 90 Jahren über sein Imperium herrscht und auch noch selbst entwirft.

Der Kaufpreis für das 1978 gegründete Unternehmen liegt nun niedriger als die Summe von 1,5 Milliarden Euro, die ursprünglich im Raum stand. Prada ist um einiges älter als Versace: Die Marke, die auf zwei Brüder zurückgeht, gibt es bereits seit 1913. Gesteigert wurde die Bekanntheit durch den Film «Der Teufel trägt Prada», der auf das gleichnamige Buch zurückgeht.

Konzernchef verspricht: Versaces Erbe bleibt
Konzernchef Patrizio Belli versicherte, dass Prada das Erbe von Gianni Versace wahren werde. «Wir wollen seine kühne und zeitlose Ästhetik feiern und neu interpretieren», kündigte er an. Seit Versaces Ermordung hatte dessen Schwester Donatella bis vor kurzem die kreative Leitung des Modehauses inne. Erst vor einem Monat räumte die 69-Jährige ihren Posten. Seit dem 1. April ist sie nur noch Chief Brand Ambassador (Chef-Markenbotschafterin).

Neuer Kreativchef ist nun Dario Vitale, der zuvor für Miu Miu gearbeitet hatte. Versace hat nach eigenen Angaben weltweit mehr als 200 eigene Läden. Zudem wird in mehr als 600 Geschäften Versace-Mode angeboten. Zudem gibt es von der Marke Schuhe, Taschen, Brillen, Uhren und Parfüm. (awp/mc/ps)

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