Das im Januar gekenterte Kreuzfahrtschiff «Costa Concordia» vor der Insel Giglio.
Rom – Nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes «Costa Allegra» zittert die italienische Reederei Costa Crociere um ihre Zukunft. Nach dem Unglück des Schwesterschiffs «Costa Concordia» im Januar mit mindestens 25 Todesopfern könnte der erneute Unfall für die Kreuzfahrtgesellschaft mit Sitz in Genua das Ende bedeuten. Gerüchte kursieren, wonach der US-amerikanische Mutterkonzern Carnival auf die Marke «Costa Crociere» verzichten könnte, berichtete die Mailänder Zeitung «Il Giornale» am Dienstag. «Costa Crociere» könnte mit dem Brand «Carnival Cruise Line Italia» ersetzt werden.
Costa Crociere ist eine gesunde Gesellschaft – 2011 hatte der Konzern trotz der ungewissen Wirtschaftslage eine Rekordzahl an Passagieren gemeldet. Dennoch könnte Costa als Marke infolge der Unfallserie zugrunde gehen, warnten zuletzt Experten der Kreuzfahrtbranche.
Indirekt mehr als 20’000 Personen für Costa Crociere tätig
Zwar wurden diese Gerüchte von Costa Crociere entschieden dementiert; sie sorgen jedoch für Spannungen in Genua, da die Reederei wirtschaftlich wichtig ist für die Hafenstadt. In der Genueser Ortschaft Sestri Levante wurden die neuesten Costa-Schiffe gebaut. Das Unternehmen beschäftigt direkt und indirekt mehr als 20’000 Personen und generiert einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro.
Costa-Schiff treibt in Piratengewässern
httpv://youtu.be/Kf-Scj56hto
Banges Warten auf Entwicklung der Buchungszahlen
Nach dem Unglück der «Costa Concordia» vor der toskanischen Insel Giglio und dem Brand an Bord der «Costa Allegra» wartet das Unternehmen ab, ob im März die Zahl der Buchungen für Kreuzfahrten zurückgehen wird. In diesem Jahr wurden bisher gleich viele Kreuzfahrten ab dem Heimhafen Savona wie 2011 registriert.
Im vergangenen Jahr hatte die Kreuzfahrtgesellschaft eine Million Passagiere begrüsst. 218 Mal hatten Schiffe von Costa Crociere 2011 in Savona gehalten, in diesem Jahr sollen es 215 Stopps sein. (awp/mc/pg)