Irans Präsident Hassan Ruhani.
Teheran – Das Reformer-Duo, bestehend aus Ex-Präsident Akbar Haschemi Rafsandschani und dem jetzigen Präsident Hassan Ruhani, ist der klare Sieger bei der Wahl zum Expertenrat im Iran. In dem strategisch wichtigen Bezirk Teheran mit 16 Sitzen setzte sich auch die von den beiden moderaten Klerikern angeführte Liste klar durch, so das Innenministerium nach Abschluss der Auszählungen am Montag.
Von den Hardlinern kam Ajatollah Ahmad Dschannati auf Platz 16 und somit knapp noch in den Rat. Der andere Spitzenkandidat der Hardliner, Ajatollah Mesbah Jasdi, wurde dagegen abgewählt. Dschannati und Mesbah Jasdi gehören zu den ärgsten Kritikern des Reformkurses von Ruhani und dessen Mentor Rafsandschani.
Einfluss der Hardliner reduziert
Der Expertenrat ist eines der wichtigsten religiösen Gremien im Iran. Die 88 Kleriker, besonders die 16 aus Teheran, entscheiden über die Ernennung und Abwahl des obersten Führers und damit des Staatsoberhaupts. Mit seinem Wahlsieg in Teheran wird Rafsandschani mit grosser Wahrscheinlichkeit die Leitung des Rats übernehmen. Nach Ansicht von Beobachtern werden er und Ruhani den jahrzehntelangen Einfluss der Hardliner im Expertenrat, aber auch in der gesamten politischen Szene, deutlich reduzieren. (awp/mc/pg)