Chevron-CEO John Watson.
San Ramon – Der Autofahrer stöhnt, der Ölmulti reibt sich die Hände: Die hohen Spritpreise haben den Gewinn von Chevron im vergangenen Jahr auf unterm Strich 26,9 Milliarden Dollar hochgetrieben. Das war ein Plus von 41 Prozent und neuer Rekord fürs Unternehmen. Mit dem Geld könnte der US-Konzern die Deutsche Post kaufen oder den Stromriesen RWE und behielte sogar noch was übrig.
«Chevron hat aus finanzieller Sicht ein aussergewöhnliches Jahr hinter sich», erklärte Konzernchef John Watson Freitag am Firmensitz im kalifornischen San Ramon. Dabei musste er kurz vor Toresschluss noch einen Dämpfer einstecken: Im Schlussquartal entpuppte sich die Weiterverarbeitung in den Raffinerien (das sogenannte Downstream-Geschäft) als Verlustbringer.
Im vierten Quartal ging der Gewinn allerdings zurück. Zudem schnitt das Unternehmen nicht so gut ab wie von Experten erwartet. Die Aktie gab in New York zuletzt fast drei Prozent ab.
Megagewinne in der Branche
Es scheint, dass sich die Investoren an derart schwindelerregende Megagewinne gewöhnt haben. Der Rivale ConocoPhillips hatte im Gesamtjahr sein Ergebnis auf 12,4 Milliarden Dollar hochschrauben können. Branchenprimus ExxonMobil – der Betreiber der Esso-Tankstellen – kommt nach neun Monaten schon auf 31,7 Milliarden Dollar und wird seine Jahreszahlen am Dienstag verkünden. (awp/mc/pg)