Renault ernennt Nachfolger für Vizechef Pelata

Renault ernennt Nachfolger für Vizechef Pelata

Carlos Tavares, neuer COO bei Renault.

Paris – Der französische Autokonzern Renault hat einen neuen Chef für das operative Geschäft gefunden. Der bisherige Amerikachef des Allianzpartners Nissan, Carlos Tavares, tritt als neuer Chief Operating Officer (COO) die Nachfolge des zurückgetretenen Patrick Pelata an, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens vom Dienstag hervorgeht.

Pelata hatte Mitte April die Verantwortung für falsche Beschuldigungen von drei Renault-Managern übernommen. Anfang des Jahres war die Renault-Führung überzeugt, die Mitarbeiter hätten Informationen über das Elektroautoprogramm des Konzerns an chinesische Konkurrenten weitergegeben und entliess die Beschäftigten fristlos. Die Spionagevorwürfe erwiesen sich Wochen später als falsch: Der Autobauer war auf einen Betrüger aus der eigenen Sicherheitsabteilung hereingefallen.

Tavares für Umsetzung des Strategieplans «Renault 2016» zuständig

Die gesamte Affäre und das unglückliche Auftreten der Renault-Führungsmannschaft stellten zwischenzeitlich auch die Zukunft von Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn in Frage. Scharfe Kritik gab es unter anderem von hochrangigen französischen Politikern, die Konsequenzen forderten. Der Staat hält bei Renault 15 Prozent der Anteile. Tavares soll für die Umsetzung des Strategieplans «Renault 2016» verantwortlich sein und berichtet direkt an Konzernchef Ghosn. Ziel des Plans ist den Angaben zufolge, das Wachstum der Gruppe auf den internationalen Märkten – vor allem in Indien, Brasilien und Russland – voranzutreiben sowie die stärkere Verbreitung von Elektroautos.

Guter Jahresauftakt
Der französische Autobauer hat mit einem Rekordabsatz im ersten Quartal einen guten Jahresauftakt hingelegt. Während der Krise musste der Konzern 2009 aber mit Staatskrediten über drei Milliarden Euro unterstützt werden, die inzwischen zurückgezahlt sind. Der eher für Klein- und Mittelklassewagen bekannte Autobauer kann traditionell nicht so hohe Margen erzielen, wie etwa die deutschen Anbieter hochpreisiger Fahrzeuge Audi , BMW oder Daimler. Renault ist mit einer Überkreuzbeteiligung eng mit dem japanischen Partner Nissan verbunden. Zudem gehört die rumänische Billigmarke Dacia sowie die südkoreanische Renault Samsung Motors zum Konzern. Am russischen Lada-Hersteller Avtovaz hält Renault gut ein Viertel. (awp/mc/ps)

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