(Foto: Repsol)
Santa Cruz de Tenerife – Die umstrittene Erdölsuche bei den Kanarischen Inseln hat begonnen. Wie der spanische Mineralölkonzern Repsol mitteilte, wurde am Dienstag im Atlantik von einem Spezialschiff aus eine Probebohrung eingeleitet. «Das erste Ziel besteht darin, aus einer Tiefe von 1900 und 3050 Metern Bodenproben zu entnehmen», sagte der Konzernsprecher Marcos Fraga dem staatlichen Rundfunk RNE.
Die Probebohrungen östlich der Inseln Lanzarote und Fuerteventura sollen nach Angaben des Unternehmens etwa zwei Monate dauern. Die spanische Regierung hatte dem Konzern die Genehmigung gegeben. Die Regionalregierung der Kanaren, die meisten politischen Parteien und die internationalen Umweltschutzorganisationen sind dagegen. Ein Unglück könne dramatische Konsequenzen haben und bewirken, dass die Urlauber wegblieben, wird befürchtet. Demgegenüber betonte Repsol, für die Probebohrungen gelten strengste Sicherheitsstandards.
Cairn Energy will vor Ibiza und Formentera seismische Messungen durchführen
Ähnliche Pläne wie Repsol verfolgt der schottische Ölkonzern Cairn Energy. Dieser will in den Gewässern der Balearen nach Öl- und Gasvorkommen suchen. Die seismischen Untersuchungen gerade mal 50 km vor der Küste Ibizas und Formentera sind heftig umstritten. Noch hat das Umweltministerium nicht entschieden, ob die Messungen umweltverträglich sind. Trotz grosser Proteste der lokalen Bevölkerung, Umweltschutzorganisationen und auch lokaler Politiker, die um die ökologische Vielfalt, den Tourismus sowie den Fischfang fürchten, stehen die Chancen für Cairn Energy aber nicht schlecht. Ministerpräsident Mariano Rajoy hat mehrfach erklärt, dass er die Bedenken verstehe, aber die Energieversorgung des Landes vorgehe. (awp/mc/pg)