Saab-Chef Victor Muller.
Stockholm – Die beiden Insolvenzverwalter des in der vergangenen Woche Pleite gegangenen Autoherstellers Saab hoffen auf ein zumindest teilweises Überleben des Unternehmens. Sie erklärten am Freitag, mehrere Gruppen aus Schweden und dem Ausland hätten Interesse geäussert, das Geschäft von Saab vollständig oder in Teilen zu übernehmen. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.
Nach Informationen des Stuttgarter Magazins «auto motor und sport» hat Saab Gespräche mit der Türkei aufgenommen, um einen Fortbestand des Traditionsherstellers zu ermöglichen. So solle nach Verlautbarungen aus dem Saab-Management der türkische Staat Interesse gezeigt haben, bei Saab einzusteigen. Der Kontakt zur türkischen Regierung solle auf die Initiative von Saab-Chef Victor Muller zurückgehen, schreibt das Magazin. Bislang verfügt die Türkei über keinen eigenständigen Automobilhersteller. Allerdings ist das Land bereits ein wichtiger Produktionsstandort unter anderem der Hersteller Ford, Fiat und Renault. Die Gespräche zwischen Saab und der türkischen Regierung sollen aber noch ganz am Anfang stehen, erfuhr auto motor und sport weiter.
Produktion steht seit neun Monaten still
Bei Saab mit seinen 3500 Beschäftigten stehen seit neun Monaten die Bänder still. Muller hatte das Unternehmen 2010 von General Motors (GM) übernommen. Alle Versuche zur Zusammenarbeit mit finanzstärkeren Partnern in Russland sowie China sind seitdem gescheitert. Zuletzt hatte sich der chinesische Autokonzern Youngman zurückgezogen. Vorausgegangen war die Verweigerung von Produktionslizenzen durch GM. (awp/mc/ps)