Klaus Eberhardt, Vorstandsvorsitzender Rheinmetall.
Düsseldorf – Der Autozulieferer und Rüstungskonzern Rheinmetall hat dank der weltweit starken Autonachfrage den Gewinn im ersten Quartal mehr als verdoppelt. Das Konzernergebnis legte von 19 Millionen Euro im Vorjahr auf 50 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. «Uns ist ein glänzender Start ins Geschäftsjahr 2011 gelungen», sagte Rheinmetall-Chef Klaus Eberhardt.
Die Erlöse stiegen konzernweit um 28 Prozent auf 1,027 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte überproportional von 39 Millionen Euro auf 77 Millionen Euro zu. «Die Zahlen, die wir für das erste Quartal präsentieren, stimmen uns sehr optimistisch für den weiteren Jahresverlauf», sagte Eberhardt in Düsseldorf. Rheinmetall übertraf die Erwartungen der Analysten und auch Händler lobten die Zahlen. In ersten Reaktionen hoben sie besonders das starke Abschneiden der Rüstungssparte hervor. Vorbörslich notierte die Aktie mit 1,6 Prozent im Plus.
Beide Sparten wachsen
Beide Sparten trugen fast gleichermassen zum Wachstum bei. Im Autozuliefererbereich, der unter anderem Kolben, Aluminium-Motorblöcke und Pumpen umfasst, gab es einen Umsatzzuwachs von 29 Prozent auf 586 Millionen Euro. Durch die Umbaumassnahmen während der Krise, in der Rheinmetall auch Standorte schloss, ist der Bereich nun profitabler aufgestellt. Entsprechend deutlich legte das EBIT von 17 Millionen auf 40 Millionen Euro zu. Das Verhältnis vom operativen Ergebnis zum Umsatz verbesserte sich von 3,7 Prozent im Vorjahr auf 6,8 Prozent.
Zahlenausweis über Erwartungen
Die traditionell renditestärkere Rüstungssparte verstärkt Rheinmetall kontinuierlich mit eher kleineren Zukäufen. Vom Umsatzplus von 27 Prozent im ersten Quartal konnten aber 18 Prozent aus eigener Kraft erzielt werden. Damit schnitt die im MDax notierte Gesellschaft besser ab, als von vielen Analysten erwartet. Üblicherweise ist das Auftaktquartal aufgrund der öffentlichen Auftraggeber im Rüstungsgeschäft eher schwach. Von den Budgetkürzungen in einigen Länder sieht Rheinmetall seine Geschäfte nicht nennenswert beeinträchtigt.
Ausblick bestätigt
Für das laufende Jahr bekräftigte das Unternehmen, der Umsatz solle um 8 Prozent auf rund 4,3 Milliarden Euro wachsen. Konzernweit wird ein EBIT von 330 Millionen bis 360 Millionen Euro angepeilt. «Wenn die Märkte weiter so stabil bleiben, können wir dem Rekordjahr 2010 ein noch besseres 2011 folgen lassen», sagte Eberhardt. 2011 soll der Zuliefererbereich stärker wachsen als der Markt. Das Rüstungsgeschäft soll im Gesamtjahr eine Umsatzrendite von mehr als 10 Prozent einfahren. Im ersten Quartal waren es 8,7 Prozent. (awp/mc/ps)