Genf – Der internationale Rohstoffhändler Vitol mit Sitzen in Rotterdam und Genf hat im zurückliegenden Geschäftsjahr seinen Umsatz fast verdoppelt. Wegen der höheren Ölpreise und einem schnell wachsenden Gas- und Stromgeschäft kletterten die Einnahmen auf 505 Milliarden US-Dollar nach 279 Milliarden im Vorjahr.
Das tägliche Handelsvolumen mit Rohöl und Ölprodukten ging dagegen auf 7,4 Millionen Barrel pro Tag leicht zurück (VJ 7,6 Millionen Barrel), wie der Konzern am Montag mitteilte. Dagegen stieg das Handelsvolumen mit Flüssiggas leicht an auf 17,6 Millionen Tonnen Rohöl-Äquivalente. Insbesondere die Nachfrage aus Europa sei gross gewesen.
Rohöl nach Asien umgeleitet
Die Ölströme seien durch den Krieg in der Ukraine massgeblich beeinflusst worden, da europäische Staaten weniger Rohöl aus Russland bezogen hätten. Die so frei gewordenen 2,4 Millionen Barrel pro Tag seien vor allem nach Asien umgeleitet worden, heisst es weiter. Insgesamt hätten sich die Märkte aber gut gehalten, was auch durch die Freigabe von strategischen Erdölreserven unterstützt wurde.
Weiter steigende Ölnachfrage
Für 2023 erwartet Vitol einen Anstieg der Ölnachfrage um 2 Millionen Barrel pro Tag. Die Nachfrage werde vor allem durch die Erholung der Luftfahrt und die wirtschaftliche Erholung in China getrieben. Auch bis ins Jahr 2030 rechnet Vitol mit einer weiter steigenden Ölnachfrage. Insbesondere in Afrika gebe es noch erhebliches Nachholpotenzial.
Langfristig will Vitol sich vom Geschäft mit fossilen Rohstoffen lösen. Dazu wurden bisher rund 2 Milliarden Dollar in nachhaltige Geschäftsinitiativen gesteckt. Die Investitionen flossen neben Projekten für die Erzeugung erneuerbarer Energien auch in nachhaltige Technologien oder Lösungen für die Kreislaufwirtschaft, heisst es weiter. (awp/mc/pg)