Russisches Gas muss nun in Rubel bezahlt werden
Moskau – Für Gaslieferungen aus Russland müssen Kunden in der Schweiz und in EU-Staaten künftig in Rubel bezahlen. Der russische Präsident Wladimir Putin wies am Mittwoch die Regierung an, keine Zahlungen in Dollar oder Euro mehr zu akzeptieren. Die Lieferungen würden weiter in vollem Umfang gewährleistet, versicherte der Kremlchef in einer Videokonferenz der Regierung, die im Staatsfernsehen übertragen wurde. Eine Zahlung für russische Waren in Devisen habe ihren Sinn verloren.
Betroffen sind demnach die von Russland auf einer schwarzen Liste festgehaltenen «unfreundlichen Staaten». Dazu gehören die Schweiz und alle EU-Staaten, aber etwa auch die USA, Kanada, Grossbritannien oder Japan. Die Ankündigung sorgte prompt für eine Stärkung der russischen Währung, die massiv unter Druck steht. Am Nachmittag legte der Rubel zum Dollar um gut sechs Prozent zu.
Eine Woche Zeit für die Umstellung
Die Zentralbank und die russische Regierung hätten nun eine Woche Zeit, die Modalitäten für die Umstellung von Devisen- und auf Rubelzahlungen festzulegen, sagte Putin. Der Westen habe selbst seine Währungen entwertet, indem russische Aktiva im Ausland eingefroren worden seien.
Als Reaktion auf die Sanktionen des Westens hatte die russische Regierung bereits Anfang des Monats beschlossen, dass eigene finanzielle Verpflichtungen bei «unfreundlichen Staaten» nur noch in Rubel beglichen werden. (awp/mc/pg)