Alexej Kudrin, russischer Finanzminister.
Moskau – Der russische Finanzminister Alexej Kudrin hat angesichts extremer Einbrüche bei den ausländischen Investitionen «unbefriedigende» Bedingungen in seinem Land eingeräumt. 2010 seien um die 14 Milliarden US-Dollar (10 Mrd Euro) im grössten Land der Erde investiert worden, nur etwa die Hälfte des sonst üblichen Betrags.
«Das ist wenig», sagte Kudrin nach Angaben der Agentur Interfax am Freitag auf einem Wirtschaftsforum in der sibirischen Stadt Krasnojarsk. Die Summe sei nicht ausreichend für die geplante Modernisierung in der verarbeitenden Industrie und im Maschinenbau. Westliche Unternehmen beklagen immer wieder Korruption, Rechtsunsicherheit und Vetternwirtschaft. Das Investitionsklima stelle Geldgeber offenbar nicht zufrieden, sagte Kudrin. Analysten weisen zudem seit langem auf eine extreme Kapitalflucht hin, weil bei vielen Russen das Vertrauen in den Markt fehle. Die Zentralbank hatte mitgeteilt, 2010 seien mehr als 20 Milliarden Dollar aus Russland abgezogen worden. (awp/mc/ps)