RWE leidet weiter unter dem Atomausstieg

Jürgen Grossmann

RWE-Vorstandsvorsitzender Jürgen Grossmann.

Essen – Deutschlands zweitgrösster Energieversorger RWE leidet weiter unter dem Atomausstieg. Das Aus von zwei Kernkraftwerken, niedrige Stromerlöse und Probleme im Gasgeschäft sorgen nach neun Monaten für einen deutlichen Gewinnrückgang. So fiel der Umsatz um ein Prozent auf 38,17 Milliarden Euro, wie die Gesellschaft am Donnerstag in Essen mitteilte.

Das betriebliche Ergebnis fiel um 30 Prozent auf 4,27 Milliarden Euro. Der um Absicherungsgeschäfte aus dem Energiehandel bereinigte Gewinn lag bei 1,78 Milliarden Euro – das war ein Minus von 44 Prozent. Analysten hatten mit etwas besseren Zahlen gerechnet. RWE schlug sich damit aber noch besser als Wettbewerber Eon . Dieser hatte am Vortag einen operativen Rückgang von 40 Prozent und zwei Drittel weniger Gewinn gemeldet.

Ausblick bestätigt
Die Belastungen aus dem Atomausstieg wie Abschreibungen auf Brennstäbe und Rückstellungen für den Rückbau sind laut RWE einer der Hauptgründe für den Rückgang. RWE musste die Kernkraftwerke Biblis A und B abschalten. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. Der bereinigte Konzerngewinn soll um 35 Prozent zurück gehen. Positiv gestalten sich laut RWE die Verhandlungen über die Umgestaltung ungünstiger langfristige Gasverträge, sie seien zum Teil schon geändert oder beendet worden. (awp/mc/ps)

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