RWE streicht jede zehnte Stelle – Verluste mit Kraftwerken

RWE streicht jede zehnte Stelle – Verluste mit Kraftwerken

Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der RWE AG. (Bild: RWE)

Essen – Der Energieriese RWE baut angesichts stark schrumpfender Gewinne weiter erheblich Personal ab. Konzernweit sollen bis 2016 weitere 6.750 Stellen wegfallen oder durch Verkauf abgegeben werden, davon allein 4.750 in Deutschland. Das kündigte Personalvorstand Uwe Tigges anlässlich der Quartalsbilanz am Donnerstag in Essen an. Verhandlungen müsse es auch über die Höhe der Gehälter sowohl der Mitarbeiter als auch der Führungskräfte geben, sagte Tigges.

Der Personalstand werde sich damit von rund 67.400 Stellen zum Jahresende 2013 auf knapp 61.000 verringern. Betriebsbedingte Kündigungen sollten über eine konzerninterne Jobbörse, Altersteilzeit und die natürliche Fluktuation vermieden werden, sagte Tigges. Den bis Ende 2014 laufenden tariflichen Kündigungsschutz könne er angesichts der Lage auf dem Energiemarkt nicht verlängern.

Gesunkene Strompreise – Kraftwerke geringer ausgelastet
Das Unternehmen hatte bereits Ende September eine Halbierung der Dividende und Einschnitte beim Personal in der Kraftwerkssparte angekündigt. RWE leidet wie die gesamte Branche unter dem stark gesunkenen Börsenstrompreis und geringer Auslastung der Gas- und Steinkohlekraftwerke. Von 2011 bis Ende 2013 hat RWE bereits 6.200 Stellen abgebaut oder durch Verkauf abgegeben.

Der neue Personalabbau verteile sich im Wesentlichen auf die Kraftwerkssparte (2.300 Stellen), die Zentralisierung von Querschnittsfunktionen mit dem Sparprogramm «RWE 2015» (2.400 Stellen) und den geplanten Verkauf der Ölfördertochter Dea (1.400 Stellen). Deutlich gespart werden soll auch an der Tochter für erneuerbare Energien RWE Innogy (250 Stellen).

Arbeitnehmer fordern verlängerten Kündigungsschutz
Im ersten Quartals nächsten Jahres werde es Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern geben. Die Arbeitnehmer fordern bisher eine Verlängerung des Kündigungsschutzes möglichst um zehn Jahre, was das Unternehmen aber ablehnt. Keine Einigung gibt es bisher auch zu einer vom Unternehmen ins Spiel gebrachten Nullrunde beim Gehalt. (awp/mc/ps)

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