Dublin – Der Billigflieger Ryanair geht angesichts der aktuellen Probleme beim Flugzeugtyp Boeing 737 Max von einem langsameren Kapazitätswachstum im Sommer 2020 aus. Da das bestehende Flugverbot zu weniger Auslieferungen führen werde als ursprünglich geplant, dürfte sich die Wachstumsrate des Unternehmens zu diesem Zeitpunkt nur noch auf drei statt sieben Prozent belaufen, teilte Ryanair am Dienstag in Dublin mit. Die erwarteten Passagierzahlen dürften somit im gesamten nächsten Geschäftsjahr von 162 Millionen auf rund 157 Millionen sinken.
Vor diesem Hintergrund werde die Airline bereits ab dem Winter 2019 an bestimmten Flughafenstützpunkten Kürzungen vornehmen oder sie zum Teil auch ganz aufgeben, hiess es weiter. Man werde sich diesbezüglich mit allen Beteiligten und den Gewerkschaften beraten. Eine Rückkehr zum normalen Wachstum werde erst ab dem Sommer 2021 erwartet.
Aktie fällt
Die Aktie des Billigfliegers fiel kurz vor Handelsbeginn um rund 1,7 Prozent. Bernstein-Analyst Daniel Roeska kann den Verzögerungen bei der Auslieferung der bestellten Flugzeuge allerdings etwas Positives abgewinnen: «Das dürfte die erwarteten exzessiven Überkapazitäten im nächsten Jahr ein wenig eindämmen», schrieb er in einer ersten Einschätzung am Dienstag. Gerade im europäischen Kurzstreckengeschäft könnte sich das vorteilhaft auf die Erträge auswirken.» (awp/mc/ps)