Ryanair-CEO Michael O’Leary.
Dublin – Der irische Billigflieger Ryanair hat im ersten Quartal nach dem Aschewolke-Desaster des Vorjahres kräftig zugelegt. Der Umsatz wuchs in den Monaten April bis Juni im Jahresvergleich um 29 Prozent auf fast 1,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Montag in Dublin mitteilte.
Der Überschuss sprang trotz kräftig gestiegener Treibstoffkosten sogar um 49 Prozent auf 139 Millionen Euro. Analysten hatten allerdings mehr erwartet.
Aktie unter Druck
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Ryanair-Chef Michael O’Leary weiterhin einen Überschuss von 400 Millionen Euro. Dazu sollen unter anderem höhere Ticketpreise beitragen. An der Börse sorgten die Zahlen für Ernüchterung: Die Aktie verlor kurz nach Handelsbeginn 2,62 Prozent auf 3,388 Euro. Das schwache Ergebnis aus dem Vorjahresquartal rührte von den Flugausfällen nach dem Vulkanausbruch in Island her. Zwischen April und Juni 2010 hatte die von den Behörden verhängte Luftraumsperrung über Europa bei Ryanair zum Ausfall von 9.400 Flügen geführt und den Gewinn um einem zweistelligen Millionenbetrag nach unten gezogen. Bereinigt um diesen Effekt, legte der Überschuss nun nur um ein Prozent zu.
Treibstoffkosten zehren höhere Ticketpreise auf
Zwar wuchs der Umsatz stärker als die Zahl der Fluggäste, die lediglich um 18 Prozent auf 21 Millionen kletterte. Die Treibstoffkosten sprangen jedoch um fast die Hälfte in die Höhe und zehrten an den Mehreinnahmen aus dem Ticketverkauf. Der erneute Vulkanausbruch im Mai 2011 belastete die irische Fluglinie hingegen kaum. Um das Gewinnziel von 400 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März 2012 zu erreichen, streicht Ryanair unter anderem sein Winterangebot zusammen. Die Ticketpreise sollen um bis zu zwölf Prozent steigen. (awp/mc/ps)