Sanofi stellt sich auf Gewinnrückgang ein

Chris Viehbacher

Christopher Viehbacher, ehemaliger CEO Sanofi.

Sanofi-Chef Chris Viehbacher.

Paris – Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis stellt sich wegen der zunehmenden Konkurrenz für wichtige Medikamente auf einen Gewinnrückgang ein. Der Überschuss je Aktie vor Sonderposten werde im laufenden Geschäftsjahr 12 bis 15 Prozent hinter dem Vorjahr zurückbleiben, teilte der Bayer-Konkurrent am Mittwoch in Paris mit.

Im Vorjahr konnte die starke Nachfrage aus den Schwellenländern, die gestiegenen Verkäufe beim Diabetesmittel Lantus und die Integration des US-Biotech-Konzerns Genzyme die Einbussen durch billigere Nachahmerpillen teilweise kompensieren. Dank Einsparungen und geringerer Steuern wiesen die Franzosen einen Gewinn von 5,6 Milliarden Euro (VJ: 5,4) aus. Vor Sonderposten war der Überschuss rückläufig und fiel um 4,6 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro. Damit trafen die Pariser die Erwartungen der Analysten. Der Konzernumsatz legte, auch angetrieben von der Nachfrage aus den USA und den Verkaufszahlen des Krebsmittels Eloxatin, um 3,2 Prozent auf 33,4 Milliarden Euro zu.

«2011 Jahr des Übergangs»
Zugleich sieht sich Sanofi auf guten Weg, die Auswirkungen der Patentabläufe für wichtige Produkte wie den Gerinnungshemmer Lovenox oder das Krebsmittel Taxotere, die von Generika angegriffen werden, hinter sich zu lassen. 2011 sei ein Jahr des Übergangs gewesen, sagte Konzernchef Christopher Viehbacher. Mit Genzyme und neuen Produkten sowie den Fortschritten durch die Neuausrichtung der Forschung sei Sanofi für die Zukunft gut aufgestellt. Sanofi hatte Genzyme 2011 für rund 15 Milliarden Euro übernommen. Die Biotech-Tochter ist auf schwer zu kopierende Medikamente gegen seltene Krankheiten spezialisiert und wird seit 1. April 2011 voll bei Sanofi konsolidiert. Genzyme steuerte im Vorjahr einen Umsatz von rund 2,4 Milliarden Euro zum Konzernumsatz bei. Die Übernahme war der grösste Zukauf seit dem Kauf von Aventis 2004. (awp/mc/ps)

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