Sanofi-CEO Chris Viehbacher.
Paris – Sanofi-Aventis verlängert abermals die Annahmefrist seines Gebots für das US-Biotechnologie-Unternehmen Genzyme. Das Angebot stünde weiterhin bei 69 Dollar je Aktie in bar und laufe nun vorerst bis zum 15. Februar, wie Sanofi-Aventis mitteilte. Sanofi-Aventis und Genzyme verhandeln darüber hinaus über ein sogenanntes Contingent Value Right (CVR).
Dieses hätte weitere Zahlungen an die Aktionäre zur Folge, sollte sich das Multiple-Sklerose-Medikament Lemtrada von Genzyme als Kassenschlager erweisen.
Unterschiedliche Auffassungen zu Lemtrada
Die Unternehmen hätten verschiedene Auffassungen über das Erfolgspotenzial von Lemtrada und es sei ungewiss, ob es zu einer Einigung kommen werde, hiess es in der Mitteilung weiter. In Medienberichten hatte es vor einigen Tagen Spekulationen gegeben, Sanofi-Aventis könnte sein Angebot inklusive der weiteren Rechte auf bis zu 80 Dollar je Aktie erhöhen. Bis zum Auslaufen der bisherigen Annahmefrist am 21. Januar seien Sanofi-Aventis knapp 1,1 Millionen Genzyme-Aktien angedient worden. Dies entspreche 0,4 Prozent der Stammaktien.
Anhaltendes Werben
Das Gesamtgebot steht derzeit bei mehr als 18,5 Milliarden Dollar. Die Genzyme-Führung lehnt das Übernahmeangebot bislang als zu niedrig ab. Die Franzosen werben seit Juli vergangenen Jahres um Genzyme. Die Übernahme von Genzyme wäre für Sanofi die grösste Akquisition seit dem Kauf des deutsch-französischen Pharmakonzerns Aventis im Jahr 2004. Wegen auslaufender Patente und zunehmender Konkurrenz durch Nachahmerprodukte (Generika) suchen viele Pharmaunternehmen nach Zukäufen in der Biotechnologiebranche. (awp/mc/ps/06)