Kopenhagen – Lego marschiert mit breiter Brust und treuer Kundschaft in die Zeit nach der Coronavirus-Pandemie. Unter anderem dank einer starken Nachfrage und weniger Corona-Beschränkungen hat der Bauklötzchen-Hersteller aus dem dänischen Billund seinen Gewinn im ersten Halbjahr 2021 mehr als verdoppelt.
Für die ersten sechs Monate des Jahres stand ein Betriebsgewinn von 8,0 Milliarden dänischen Kronen (knapp 1,1 Mrd Euro) zu Buche – das war ein Plus von 104 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie die Lego-Gruppe am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich gab es einen Nettogewinn von 6,3 Milliarden Kronen (rund 850 Mio Euro), was gar ein Plus von 140 Prozent bedeutete. Der Umsatz wuchs um 46 Prozent auf rund 23 Milliarden Kronen (3,1 Mrd Euro).
«Wir sind sehr zufrieden mit den Fortschritten, die wir während des ersten Halbjahres in allen Geschäftsbereichen gemacht haben», sagte Lego-Chef Niels B. Christiansen. Es habe eine starke Nachfrage nach Lego-Produkten gegeben, zudem habe das Geschäft davon profitiert, dass es im Vergleich zum Vorjahr weniger Corona-Beschränkungen gegeben habe. Die Fabriken hätten so ununterbrochen arbeiten, der Grossteil der Lego-Filialen wieder öffnen können.
Online-Absatz steigt markant
Auch die jahrelangen Investitionen in den Online-Handel zahlten sich aus, wie Christiansen unterstrich. Die Verkaufszahlen im E-Commerce hätten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 50 Prozent zugelegt. Zugleich wächst neben dem digitalen Lego-Markt auch die Zahl der physischen Filialen: Mehr als 60 Lego-Geschäfte seien in den sechs Monaten eröffnet worden, darunter über 40 im Wachstumsmarkt China. Damit war Lego zur Jahreshälfte mit 737 Läden in den Fussgängerzonen dieser Welt vertreten, 291 davon in China.
Auch Erwachsene bauen weiter
Verkaufsschlager waren einmal mehr Produktserien wie Lego City, Lego Star Wars, Lego Harry Potter, Lego Creator Expert und Lego Technic – manches davon nicht vorrangig unter Kindern und Jugendlichen, sondern unter Erwachsenen. Mit immer neuen Produkten habe man weitere Lego-Kunden gewinnen können, bilanzierte Christiansen.
Bereits im Corona-Jahr 2020 hatten die Zahlen bei Lego trotz Pandemie und den damit verbundenen Ladenschliessungen und teils unterbrochenen Lieferketten nach oben gezeigt. Damals kletterte der Jahresumsatz um 13 Prozent auf 43,6 Milliarden Kronen (5,9 Mrd Euro). Wie Finanzchef Jesper Andersen betonte, übertraf das Wachstum der Lego-Gruppe beim Endverbrauchergeschäft im ersten Halbjahr 2021 das der Spielwarenbranche insgesamt um Längen.
Lego geht es bei seinen Investitionen seit gewisser Zeit vor allem um die Digitalisierung und um Nachhaltigkeit. Zuletzt hatte der Konzern im Juni den Prototypen eines Bausteins aus wiederverwertetem Kunststoff präsentiert. Darüber hinaus will der Konzern ab Anfang nächsten Jahres nach und nach die Plastikverpackungen in den Lego-Sets durch Tütchen aus Papier ersetzen. Bis 2025 soll die gesamte Verpackung nachhaltig sein. (awp/mc/pg)