Schlacht ums Bier: SABMiller greift nach Foster’s

Schlacht ums Bier: SABMiller greift nach Foster’s

SABMiller-CEO Graham MacKay.

London – Der britische Getränkeriese SABMiller (Grolsch, Pilsner Urquell) will den Konkurrenten Foster’s schlucken. Das Angebot in Höhe von rund 9,5 Milliarden australischen Dollar (rund 7 Mrd Euro) lehnten die Australier jedoch umgehend als zu niedrig ab. Foster’s hat neben dem gleichnamigen Lager auch Carlton Draught, Corona und Stella Artois als Marken im Programm.

Die Australier betonten, die Offerte von 4,90 Dollar pro Aktie – das sind etwa acht Prozent mehr als das Papier am Montag wert war – entspreche bei weitem nicht dem wahren Wert des Unternehmens. An der Börse in Sydney stieg der Kurs der Foster’s-Aktie daraufhin um mehr als 13 Prozent. Foster’s war ins Zentrum von Übernahmespekulationen geraten, nachdem die Australier im Mai ihr defizitäres Weingeschäft in ein eigenes Unternehmen ausgelagert hatten.

SABMiller zweitgrösster Bierbrauer der Welt
SABMiller-Chef Graham Mackay erklärte am Dienstag in einer Telefonkonferenz, er werde weiterhin die Gespräche mit Foster’s suchen. «Wir glauben immer noch, dass der angebotene Preis attraktiv ist.» Die Briten sind der zweitgrösste Bierbrauer der Welt. Die SABMiller-Aktie gab nach der Offerte um rund 3 Prozent nach. Bereits im vergangenen Jahr hatte es Medienberichte gegeben, wonach SAB Miller die Biersparte der australischen Getränkegruppe übernehmen wollte.

Management-Probleme bei Foster’s?
Foster’s sei Marktführer im vielversprechenden australischen Biermarkt und darüber hinaus in den wachsenden Märkten im asiatischen Raum stark, erklärte Mackay das Interesse der Briten. Allerdings hätten die Australier deutliche Probleme im Management ihrer erfolgreichen Marken, die sich teilweise kanibalisierten. Dies sei auch der Grund, warum das Unternehmen in den vergangenen Jahren permanent Marktanteile verloren habe. Hier könne sich SABMiller mit seiner Kompetenz einbringen. (awp/mc/ps)

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