Schon wieder: Toyota ruft 2,4 Millionen Autos zurück

Akio Toyoda

Toyota-Konzernchef Akio Toyoda.

Toyota-CEO Akio Toyoda.

Köln – Der japanische Autobauer Toyota ruft erneut weltweit millionenfach Autos zurück in die Werkstätten: Knapp 2,4 Millionen Modelle von Toyota und der Nobeltochter Lexus sind betroffen, wie Toyota Deutschland am Donnerstag in Köln mitteilte. Probleme machen die Fussraumverkleidung und wieder einmal die Fussmatten.

Eine fehlerhafte Befestigung könnte die Freigängigkeit des Gaspedals stören, sagte eine Sprecherin. Die Pannenserie des weltgrössten Autokonzerns setzt sich damit fort. Toyota hatte mit dem Rückruf von rund zehn Millionen Wagen für Schlagzeilen gesorgt. Gründe für die Aktionen in den beiden Vorjahren waren vor allem rutschende Fussmatten und klemmende Gaspedale. Erst vor einem Monat hatte Toyota dann 1,7 Millionen Autos wegen Problemen an der Kraftstoffleitung zurückbeordern müssen.

Lexus-RX-Baureihe betroffen

Vom neuerlichen Rückruf sind in Europa nur Geländewagen der Lexus-RX-Baureihe aus den Produktionsjahren 2003 bis 2006 betroffen. Insgesamt sind das knapp 37 200 Fahrzeuge, davon gut 4900 in Deutschland. Es habe keine Kundenbeschwerden gegeben, dennoch solle als Vorsichtsmassnahme überprüft werden, ob sich bei der Fussraumverkleidung Befestigungsclips gelöst hätten oder diese eventuell beschädigt seien, erklärte die Sprecherin. Wegen ähnlicher Probleme beordert Toyota auf dem wichtigen US-amerikanischen Markt rund 789’000 Wagen in die Werkstätten. Betroffen sind hier ebenfalls vor allem Geländewagen: Neben der Lexus-RX-Baureihe auch Toyota Highlander. Im geringeren Umfang müssen zudem Lexus-GS-Limousinen überprüft werden.

Bestehender Rückruf in USA ausgeweitet

Überdies weitet Toyota in den USA den bereits im November 2009 gestarteten Rückruf wegen rutschender Fussmatten auf weitere Modelle aus. Auch hier droht der Teppich – vor allem wenn er nicht original ist – das Gaspedal zu blockieren und der Wagen beschleunigt von allein. Dieser Fehler hat nach Ansicht der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA fünf Menschen das Leben gekostet. Toyota ruft nun zur Sicherheit weitere insgesamt knapp 1,4 Millionen Autos in den Staaten zurück, allesamt Geländewagen der Modelljahre 2003 bis 2011. Vor allem betroffen sind kompakte Toyota RAV4, die grösseren Toyota 4Runner sowie einige noble Lexus LX 570. Die Kunden würden über die Rückrufe informiert, teilte Toyota am Sitz im kalifornischen Torrance mit.

Kapitel «ungewollte Beschleunigung» noch nicht abgeschlossen
Eigentlich hatte Toyota das Kapitel «ungewollte Beschleunigung» abschliessen wollen. Zum Beginn des Jahres 2010 war eine regelrechte Hysterie in den USA ausgebrochen: Es schien, als würden überall im Land die Wagen von allein Gas geben. Die Verkäufe von Toyota brachen ein, der Konzernchef musste sich vor einem Kongressausschuss verantworten. Toyota musste Strafen von insgesamt 48,8 Millionen Dollar zahlen, weil der Hersteller die Probleme nach Ansicht des Verkehrsministeriums nicht rechtzeitig gemeldet hatte. Eine Studie kam Anfang des Monats allerdings zu dem Schluss, dass die weitaus meisten Unfälle auf das Konto der Fahrer gingen, die in Stresssituationen schlicht das Gas- mit dem Bremspedal verwechselten. (awp/mc/upd/ps)

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