Schwache China-Nachfrage: Japans Exporte sinken
Fahrzeugproduktion bei Toyota.
Tokio – Japans Exporte sind im Oktober wegen der schwachen Nachfrage aus China und den Schwellenländern erstmals seit mehr als einem Jahr gefallen. Da die Importe dank des schwachen Yen und wegen des niedrigen Ölpreises jedoch noch stärker gesunken sind, stand in der Handelsbilanz laut den am Donnerstag vom japanischen Finanzministerium veröffentlichten Daten überraschend ein Plus von rund 111 Milliarden Yen (841 Mio Euro) – der erste Überschuss seit März dieses Jahres. Seit dem Tsunami und der Atomkatastrophe von Fukushima war die Handelsbilanz in 48 von 56 Monaten negativ.
Neben den schwachen Exporten waren die hohen Kosten für den Energieimport verantwortlich. Letztere waren notwendig, um den Ausfall der ausgeschalteten Atomkraftwerke zu kompensieren. Die japanische Regierung und Notenbank versuchen zudem seit geraumer Zeit den Exporten über eine expansive Geldpolitik auf die Sprünge zu helfen. Zuletzt konnten die Ausfuhren so meistens gesteigert werden. Im Oktober gingen sie allerdings um 2,1 Prozent zurück.
China-Ausfuhren um 3,6% rückläufig
Dafür war der schwache Handel mit China und anderen asiatischen Staaten verantwortlich. So sind die Ausfuhren nach China um 3,6 Prozent gesunken – es war der dritte Rückgang in Folge. Deutlich nach oben gingen dagegen die Exporte in die Vereinigten Staaten – hier profitiert Japan vor allem von der Dollar-Stärke. Das Oktober-Plus von 6,3 Prozent war der 14. Anstieg der Ausfuhren in die USA in Folge. Auch nach Europa verkaufte die japanische Industrie mehr als vor einem Jahr. (awp/mc/ps)