Bern – Güterwagen und Lokomotiven im europäischen Schienenverkehr sollen künftig mit einer digitalen, automatischen Kupplung ausgerüstet sein. Die Schweiz hat am Dienstag mit Deutschland und Österreich ein entsprechendes Positionspapier unterzeichnet.
Die Umrüstung auf die digitale, automatische Kupplung (DAK) soll europaweit bis etwa im Jahr 2033 erfolgen, sagte Verkehrsminister Albert Rösti Anfang Jahr. «Wir wollen gemeinsam mit Österreich und Deutschland vorangehen.»
Nun steht ein länderübergreifendes Positionspapier zur Modernisierung des Schienengüterverkehrs, welches das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) zusammen mit seinen Partnerministerien in Deutschland und Österreich erarbeitet hat. In diesem bekennen sich die drei Länder zu einer möglichst raschen Einführung und zur Mitfinanzierung der DAK.
Sie fordern die EU-Kommission auf, ebenfalls eine Führungsrolle zu übernehmen, insbesondere mit der Verabschiedung eines Konzepts für eine EU-weite Mitfinanzierung der DAK, wie es in einer Mitteilung hiess. Auch die übrigen EU-Staaten sollen Finanzierungslösungen vorbereiten.
Kosten in Milliardenhöhe
Die Schweiz, Deutschland und Österreich rufen zudem die Branche auf, die nötigen technischen und betrieblichen Grundlagen für die schnelle und günstige Einführung der DAK zu erarbeiten. Am 22. Mai wird Rösti mit dem deutschen Verkehrsminister Volker Wissing im Rahmen des Internationalen Transportforums in Leipzig einen weiteren Anlass zur DAK organisieren, um gemeinsam mit weiteren EU-Staaten die Bedeutung einer zeitnahen Einführung der DAK zu diskutieren.
In der Schweiz sollen rund 15’000 Wagen und 520 Lokomotiven mit der DAK ausgerüstet werden. Die Umrüstung will der Bundesrat mit einem einmaligen Investitionsbeitrag in Höhe von 180 Millionen Franken unterstützen. Europaweit schätzt die EU-Kommission die Umrüstungskosten auf rund 13 Milliarden Euro.
Die Digitale Automatische Kupplung soll den europäischen Güterverkehr auf der Schiene billiger und effizienter machen. Weil sie das aufwendige und mitunter gefährliche Kuppeln von Güterwaggons per Hand überflüssig macht, können Züge schneller zusammengestellt werden. (awp/mc/ps)