Roche, Nestlé und Novartis gehören zu den 100 teuersten Firmen der Welt

Roche, Nestlé und Novartis gehören zu den 100 teuersten Firmen der Welt

Zürich – Unter den 100 teuersten Unternehmen der Welt finden sich aktuell drei Schweizer Konzerne. Somit liegt die Schweiz im Länderranking aktuell auf Rang 7 hinter den USA (47 Unternehmen), Grossbritannien und China/Hongkong (11 bzw. 9 Unternehmen), Deutschland (6 Unternehmen) und Frankreich (5 Unternehmen). Die höchstbewerteten Schweizer Unternehmen sind Roche (232 Milliarden Dollar), Nestlé (229 Milliarden Dollar) und Novartis (212 Milliarden Dollar).

Innerhalb eines Jahres haben die drei Schweizer Unternehmen, die sich im Top 100-Ranking platzieren konnten, ihren Börsenwert um rund 119 Milliarden Dollar gesteigert: von 555 auf 674 Milliarden Dollar – ein Zuwachs um 21 Prozent. Im Ranking nach Gesamtmarktkapitalisierung liegt die Schweiz somit auf Rang 4. Im gleichen Zeitraum stieg der Börsenwert der 100 teuersten Unternehmen der Welt um 15 Prozent – auf aktuell rund 14,8 Billionen US-Dollar. Am stärksten legten die US-Unternehmen zu: Sie steigerten ihren Börsenwert um 23 Prozent auf insgesamt 7,9 Billionen Dollar. US-Unternehmen dominieren die Weltbörsen Mit Abstand am stärksten im Ranking vertreten sind die USA – gegenüber den Vorjahren haben die US-Konzerne ihre Vorherrschaft sogar noch ausgebaut: Die zehn teuersten Unternehmen der Welt haben ihren Hauptsitz in den USA. Vor einem Jahr hatten immerhin drei chinesische Konzerne und ein Unternehmen aus den Niederlanden einen Spitzenplatz erreicht. Und in den Top 100 stammt fast jedes zweite Unternehmen aus den Vereinigten Staaten (47) – Ende 2012 waren es noch 39 Unternehmen.

Kein Top 10 Unternehmen aus Europa
«Die US-Unternehmen profitieren zurzeit von vielen Faktoren: Auf dem Heimatmarkt läuft die Wirtschaft rund, und der Fracking-Boom drückt die Energiekosten – das ist ein grosses Plus vor allem für energieintensive Industrieunternehmen, die ihre Produkte auf dem Weltmarkt günstiger anbieten können», sagt Louis Siegrist. «Europa kann da nicht mithalten: Vor allem die Krisenländer leiden nach wie vor unter den Folgen der Schuldenkrise, einer schwachen Konjunktur und hohen Energiepreisen.» Hinzu komme, dass Unternehmen aus der Eurozone mit dem starken Euro zu kämpfen haben, der ihre Produkte im Export teurer und damit weniger wettbewerbsfähig mache. Unter den 100 Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert finden sich aktuell nur noch 32 europäische Unternehmen, vor einem Jahr waren es noch 34. In den Top 10 ist Europa derzeit mit keinem einzigen Unternehmen mehr vertreten.

Nicht nur beim Börsenwert, sondern auch beim Geschäftsergebnis sind die europäischen Konzerne in diesem Jahr gegenüber ihren US-Wettbewerbern deutlich zurückgefallen: So verzeichnete nur knapp die Hälfte der 300 umsatzstärksten Unternehmen Europas (56 Prozent) im ersten Halbjahr 2013 ein Umsatzplus, bei den US-Unternehmen waren es fast drei Viertel (73 Prozent). Und die US-Unternehmen arbeiteten deutlich profitabler: Ihre durchschnittliche EBIT-Marge – das Verhältnis von Gewinn zu Umsatz – lag bei 11,6 Prozent, in Europa waren es lediglich 9,8 Prozent.

Spitzenplätze gehen an Technologiekonzerne
Zehn US-Technologieunternehmen sind im Top 100 Ranking vertreten – im Vergleich zu drei europäischen Unternehmen. Allein auf den Spitzenplätzen des Börsen-Rankings finden sich mehrere amerikanische IT-Riesen: Apple liegt mit einem Börsenwert von insgesamt knapp 490 Milliarden US-Dollar auf Rang 1, auf Rang 3 landet Google (363 Milliarden US-Dollar), gefolgt von Microsoft (303 Milliarden US-Dollar). Die Unternehmen konnten dabei kräftig Plätze gut machen: Google verbesserte sich innerhalb des vergangenen Jahres vom sechsten auf den dritten Rang, Microsoft kletterte vom achten auf den vierten Platz.

«Die Börsen bewerten vor allem eines: Die Zukunftsperspektiven und die Innovationskraft der Unternehmen», sagt Louis Siegrist. «Und da stehen die USA derzeit besonders gut da: Für die USA als Einwanderungsland mit einer stabilen demographischen Entwicklung ist der Fachkräftemangel kein grosses Thema, und auch der Unternehmergeist und die Gründungskultur sind besonders stark ausgebildet.»

Niedrigzinspolitik dürfte die Börsen weiter antreiben
Der Höhenflug an den Weltbörsen – im vergangenen Jahr stieg der Börsenwert der wertvollsten Unternehmen der Welt um fast 2 Billionen US-Dollar – könnte auch im neuen Jahr anhalten, wenn die Notenbanken an ihrer Niedrigzinspolitik festhalten, wofür derzeit einiges spricht, so Louis Siegrist: «Niedrige Zinsen bedeuten weiterhin Rückenwind für die Börsen. Zudem dürfte sich die weltweite Konjunkturentwicklung positiv auf die Unternehmensgewinne auswirken. Aber wenn die Zinsen wieder steigen, wird sich zeigen, welche Unternehmen wirklich langfristig für Investoren attraktiv sind – und welche lediglich im allgemeinen Trend mitgeschwommen sind.» (EY/mc/hfu)

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