Kiew – Mehr als zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs wird die Produktion von Drohnen für die Ukraine laut Präsident Wolodymyr Selenskyj immer wichtiger. Insbesondere Kampfdrohnen zeigten «bemerkenswerte Ergebnisse bei der Zerstörung von Russlands militärischem Potenzial im Hinterland», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. Er habe deshalb ein weiteres Treffen mit Vertretern aus Regierung und Militär gehabt. «Unsere Verteidigungsindustrie muss genau das produzieren, was der Krieg erfordert», führte der Staatschef aus. «Drohnen werden offensichtlich einer der entscheidenden Faktoren für den Sieg in diesem Krieg sein.»
Die ukrainische Armee hat in den vergangenen Wochen mit ihren Drohnen verstärkt russische Ölraffinerien auch weit hinter der Front angegriffen. Kiew betont dabei, dass diese aus militärischer Sicht legitime Ziele seien, weil so der Nachschub an Treibstoff für die russische Armee ausgebremst werden soll. Auch sollen die Einnahmen aus dem Treibstoffverlauf geschmälert werden, die zur Finanzierung der russischen Kriegsmaschinerie beitragen.
Bayerischer CSU-Fraktionschef Holetschek reist nach Kiew
Mit dem Fraktionschef der CSU im bayerischen Landtag, Klaus Holetschek, reist erstmals ein hochrangiger Landespolitiker aus Bayern nach Kiew. «Der Besuch ist zum jetzigen Zeitpunkt wichtiger denn je, denn (der russische Präsident Wladimir) Putin setzt seinen massiven Raketenterror gegen die Ukraine jeden Tag fort. Er gibt sein Ziel, die Ukraine zu vernichten, nicht auf», sagte Holetschek vor der Abreise der Deutschen Presse-Agentur in München. Begleitet wird er unter anderem von dem CSU-Landtagsabgeordneten Gerhard Hopp.
Putin lässt 150’000 Wehrdienstpflichtige einziehen
Seit Montag (1. April) zieht Russland wie immer im Frühjahr Wehrpflichtige zum Grundwehrdienst ein. Ein entsprechender Erlass von Kremlchef Putin wurde in Moskau veröffentlicht. Die Soldaten würden regulär zum zwölfmonatigen Grundwehrdienst einberufen, aber nicht im Kriegsgebiet in der Ukraine eingesetzt, hatte das russische Verteidigungsministerium vorher mitgeteilt. Laut Dekret sollen bis zum 15. Juli 150’000 Soldaten im Alter von 18 bis 30 Jahren eingezogen werden.
Was am Dienstag wichtig wird
Gut zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wollen europäische Minister und internationale Ermittler an diesem Dienstag in Den Haag über den Stand der strafrechtlichen Verfolgung von Kriegsverbrechen beraten. Die Ukraine, ihre Verbündeten sowie die EU-Kommission wollen sicherstellen, dass mutmassliche Verbrecher vor Gericht gestellt werden. (awp/mc/ps)