Sentix-Index für Eurozone hellt sich dank Aussicht auf lockere EZB-Politik auf
(Foto: WimL – Fotolia.com)
Frankfurt – In der Eurozone rechnen Finanzprofis dank der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) mit einer schnellen konjunkturellen Erholung. Der vom Forschungsinstitut sentix erhobene Konjunkturindex für den Währungsraum zeige, dass der Währungsraum «seine jüngste rezessive Phase schlagartig hinter sich lässt», hiess es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung. «Der Aufschwung kehrt zurück», meinte Sentix-Experte Sebastian Wanke.
Im Dezember habe der Sentix-Konjunkturindikator für die Eurozone um 9,4 Punkte auf minus 2,5 Zähler zugelegt. Volkswirte hatten zwar mit einem Anstieg gerechnet, aber nur mit einem deutlich geringeren Zuwachs von minus 11,9 Zähler auf minus 9,0 Punkte. Im Vormonat hatte es den ersten Anstieg des Indikators seit Juli gegeben.
Ausschlaggebend für den deutlichen Anstieg des Konjunkturindikators war eine starke Aufhellung bei den Konjunkturerwartungen. Die Forscher meldeten bei dem Unterindikator einen Zuwachs um 14 Punkte auf 12 Zähler. Dieser «aussergewöhnlich starke» Anstieg sei der drittstärkste Zuwachs, der je gemessen wurde, hiess es weiter und daher «als Signal umso ernster zu nehmen».
«Draghi hat anscheinend abermals alles richtig gemacht»
Vor dem Hintergrund der Umfrageergebnisse sagte Experte Wanke, dass EZB-Präsident Mario Draghi im Hinblick auf die Konjunkturerwartungen «anscheinend abermals alles richtig gemacht hat». Die Hinweise auf ein breit angelegtes Wertpapier-Kaufprogramm durch die Notenbank dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass sich die Erwartungen der Anleger deutlich verbessert haben, hiess es weiter. Auch für Deutschland als grösste Volkswirtschaft der Eurozone hellten sich die Konjunkturerwartungen stark auf. «Die Konjunkturlokomotive für den Euroraum nimmt wieder Fahrt auf», so Wanke.
Der sentix-Index ergibt sich aus einer Befragung professioneller und privater Anleger. In der aktuellen Umfrage wurden 954 Investoren befragt, davon 254 Profis. Der Indikator wird am Markt beachtet, weil er am Monatsanfang als eines der ersten Stimmungsbarometer veröffentlicht wird. Daneben ist der Zeitraum zwischen Befragung und Bekanntgabe kurz: Die jüngste Umfrage wurde zwischen dem 4. und 6. Dezember durchgeführt. (awp/mc/ps)