Frankfurt – Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im Januar zum dritten Mal in Folge aufgehellt. Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator stieg im Vergleich zum Vormonat um 3,5 Punkte auf minus 17,5 Zähler, wie Sentix am Montag in Frankfurt mitteilte. Das ist der höchste Stand seit vergangenen Juni. Während sich die Konjunkturerwartungen spürbar verbesserten, hellte sich die Lagebewertung nur geringfügig auf.
Sentix interpretierte die jüngste Entwicklung als Entspannungssignal. In den Monaten zuvor hatte vor allem der Krieg Russlands gegen die Ukraine für starke Belastung gesorgt. «Die Anleger hoffen auf eine mild verlaufende Rezession.» Nicht nur in der Eurozone, auch in Deutschland hellte sich die Wirtschaftsstimmung auf. Allerdings verdeutliche das niedrige Niveau der Indikatoren, dass das konjunkturelle Umfeld sehr anspruchsvoll bleibe, relativierte Sentix.
Der Konjunkturindikator von Sentix basiert auf einer Umfrage unter Finanzmarktteilnehmern und ist damit vergleichbar mit den ZEW-Konjunkturerwartungen. Analysten messen der Umfrage Bedeutung zu, weil sie früh im jeweiligen Berichtsmonat veröffentlicht wird und somit Hinweise auf andere Indikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima liefern kann. Die Umfrage wurde vom 5. bis 7. Januar unter gut 1200 Investoren durchgeführt, davon 236 institutionelle Anleger. (awp/mc/ps)