London / Amsterdam – Der Öl- und Gaskonzern Shell hat im dritten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Dabei profitierte Shell vor allem von besseren Bedingungen in der Raffinerie- und der Chemieindustrie, höheren Preisen für Öl und Gas sowie einer höheren Förderung in neuen Produktionsstätten, die den Wegfall durch Verkäufe von Feldern ausgleichen konnten.
So steigerte Shell insbesondere die Förderung von Flüssig- und Erdgas, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Währenddessen sank die Ölförderung wegen der Abgabe von Feldern leicht. Insgesamt steigerte der Konzern den Gewinn vor Sonderfaktoren um 47 Prozent auf 4,1 Milliarden US-Dollar. Das war mehr, als Analysten erwartet hatten. Alle Bereiche trugen zum Wachstum bei. Als Gewinnbringer zeigte sich jedoch einmal mehr das Downstream-Geschäft – sprich Raffinierung, Handel, Marketing sowie chemische Produkte.
Der Mittelzufluss – eine in der Ölindustrie wichtige Kennziffer – ging im dritten Quartal wegen höherer Lagerbestände um 11 Prozent auf 7,6 Milliarden Dollar zurück. Mit einem operativen Cashflow von 28,4 Milliarden Dollar in den ersten neun Monaten konnte Shell jedoch die Krone von dem US-Konkurrenten Exxon übernehmen, der im gleichen Zeitraum 23,5 Milliarden generierte. Erklärtes Ziel des Shell-Chef Ben Van Beurden ist es, Exxon als Primus zu überholen. Doch noch liegen Marktwert und Förderung des texanischen Konzerns über dem Shells. (awp/mc/ps)