SHL Q3: Umsatz steigt um 14%
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Tel Aviv – SHL Telemedicine hat im dritten Quartal 2013 bzw. in den ersten neun Monaten den Umsatz gesteigert und auf EBITDA-Ebene weitere Fortschritte gemacht. Auf Ebene des Betriebs- und Reinergebnisses ist der Vorstoss in die Gewinnzone aber noch nicht geglückt, doch hat der EBIT nach neun Monaten die Gewinnschwelle erreicht. 2014 liegt der Schwerpunkt auf dem Abschluss weiterer langfristiger Fernüberwachungsverträge mit Spitälern und der Vorbereitung des Markteintritts in den USA.
Der Umsatz stieg im dritten Quartal gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um fast 14% auf 7,4 Mio USD. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) betrug der Anstieg 3,1%. Der Bruttogewinn nahm um gut 11% auf 4,0 Mio zu, dabei ging allerdings die Marge um 1,3 Prozentpunkte (PP) auf 54,1% zurück, wie das Telemedizin-Unternehmen am Mittwoch mitteilt.
Betriebsverlust gesenkt
Auf operativer Stufe verdreieinhalbfachte sich der EBITDA auf 0,7 Mio USD, die Marge stieg in etwa im selben Ausmass auf 9,5% von 3,1%. Der Betriebsverlust konnte in der Berichtsperiode um 0,2 Mio auf 0,6 Mio gesenkt werden. Hingegen verharrte der Reinverlust bei 1,1 Mio.
Damit sind die Quartalszahlen unter den Erwartungen der Bank Vontobel ausgefallen. Der Markt Deutschland sei infolge von Problemen zwischen der Krankenkasse AOK und der Ärzte-Organisation wegen Rückerstattungen weniger stark gewachsen als erwartet, kommentiert die Bank. Bestätigt werden indessen die Einstufung der SHL-Aktie mit «Buy» und das Kursziel von 10,60 CHF. Am Vortag schlossen die Titel auf 7,68 CHF.
Nach neun Monaten betrieblich an der Gewinnschwelle
Insgesamt steigerte das Unternehmen in den ersten neun Monaten den Umsatz um 9,5% auf 21,9 Mio USD. Dabei profitierte die Gesellschaft auch von einem Währungs-Rückenwind, zu kWk betrug der Umsatzanstieg lediglich 4,0%. Vom Umsatz entfiel in den ersten neun Monaten rund 80% auf Israel, der Rest wurde in Deutschland erwirtschaftet.
Der EBITDA stieg auf 3,8 Mio USD, verglichen mit 1,2 Mio. Auf EBIT-Ebene wurde die Nulllinie erreicht, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Betriebsverlust von 2,1 Mio anfiel. Der Reinverlust wurde auf 1,4 Mio von 3,3 Mio gesenkt.
Das Eigenkapital wird per Ende September mit 63,2 Mio USD ausgewiesen, nach 61,0 Mio Ende 2012. Die flüssigen Mittel betrugen 26,9 Mio nach 26,8 Mio Ende 2012.
Fortschritte bei Strategie-Umsetzung
«SHL hat in den ersten neun Monaten Fortschritte bei der Umsetzung der Strategie gemacht», wird Co-CEO Erez Alroy in der Meldung des Unternehmens zitiert. In Deutschland werde die Übernahme des Telemedizin-Geschäfts der Almeda weitergeführt, was die Marktposition deutlich verstärken werde, so der Co-CEO. Die Akquisition soll 2014 abgeschlossen werden. Von Almeda wird ein Umsatzbeitrag von 7 bis 10 Mio USD jährlich erwartet, ist den vor der Telefonkonferenz am (heutigen) Mittwoch vorliegenden Unterlagen zu entnehmen.
Darüber hinaus konnten in Indien bekanntlich sieben Telemedizin-Verträge mit Spitälern in Kalkutta, Mumbai, Delhi und Bangalore unterzeichnet werden. Alroy erwarte den Abschluss weiterer ähnlicher Verträge ab 2014. Je Vertrag rechnet das Management bekanntlich mit Erträgen von 3 bis 5 Mio USD über drei Jahre hinweg. Zudem werde der Markteintritt in den USA vorbereitet.
Im Hauptmarkt Israel wird ein weiteres Wachstum angestrebt, wobei die «starken» Margen beibehalten werden sollen. Das Geschäft sei mit Margen von 25% auf EBITDA- bzw. 15% auf EBIT-Ebene «hochprofitabel», heisst es in den Präsentationsunterlagen weiter. Das Deutschland-Geschäft ist laut Management auf «Zielkurs» und in den ersten neun Monaten um gut 13% gewachsen. Dabei wird neben der Integration von Almeda weiteres Wachstum sowie die Rückkehr in die Gewinnzone angestrebt.
Zu den finanziellen Aussichten werden in der Mitteilung keine Angaben gemacht. Ende August anlässlich der Publikation des Halbjahresabschlusses hatte Alroy für 2013 «ein signifikant besseres Ergebnis sowohl in Bezug auf die Erträge wie auch auf die Profitabilität» in Aussicht gestellt. (awp/mc/pg)