Siemens: Gewinn leidet unter Einmaleffekten

Siemens: Gewinn leidet unter Einmaleffekten

Siemens-Chef Peter Löscher.

München – Der Elektrokonzern Siemens hat nach einem kräftigen Plus beim Auftragseingang im dritten Geschäftsquartal seine Jahresprognose bekräftigt. Operativ lief es bis auf das Geschäft im Gesundheitssektor im Grossen und Ganzen rund. Einmaleffekte wie eine Strafzahlung von 682 Millionen Euro an den ehemaligen Partner Areva und Abschreibungen von 381 Millionen Euro in der der Partikeltherapie drückten indes kräftig auf den Gewinn, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

Die Bestellungen stiegen von April bis Juni Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf 22,94 Milliarden Euro. Hier trieb vor allem der Grossauftrag für die Bahn die Zahlen nach oben. Der Umsatz blieb mit einem Plus von zwei Prozent auf 17,84 Milliarden nahezu auf Vorjahresniveau. Hier und im Auftragseingang machten sich Währungseffekte mit Abschlägen von 5 Prozentpunkten bemerkbar. Das Sektorenergebnis, in dem sich das Ergebnis der drei Kerngeschäftsfelder Industrie, Energie und Gesundheit widerspiegelt brach um 45 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro ein. «Operative Herausforderungen gehen wir konsequent an. Unsere Märkte sind zwar weiter robust, aber die Risiken des weltwirtschaftlichen Umfelds nehmen derzeit eher zu», sagte Vorstandschef Peter Löscher, dessen Vertrag erst am Mittwoch um fünf Jahre verlängert wurde.

Quartalsgewinn beträgt 501 Mio Euro

Unter dem Strich stand im ersten Geschäftsquartal ein Gewinn von 501 Millionen Euro. Während der Auftragseingang höher lag als von dpa-AFX befragten Analysten geschätzt hatten, verfehlte der Gewinn die Erwartungen. Allerdings hatte die Vielzahl der Experten die Abschreibungen in der Medizintechnik nicht berücksichtigt, da es bislang keine Aussagen dazu von Siemens gab. Für das gesamte Geschäftsjahr, das Ende September endet, liess Löscher die Gewinnprognose für die fortgeführten Aktivitäten bei «mindestens 7,5 Milliarden Euro». Der Umsatz soll bezogen auf den Vorjahresumsatz von 69 Milliarden Euro organisch im mittleren, einstelligen Prozentbereich zulegen. Der Auftragseingang soll auf organischer Basis stark ansteigen.

Börsenpläne für Osram sind auf dem Weg
Siemens hält trotz der aktuell unsicheren Lage an den Kapitalmärkten an den Börsenplänen für seine Lichttochter Osram fest. «Die Pläne für den Börsengang im vierten Quartal sind komplett in der Spur», sagte Vorstandschef Peter Löscher zu «CNBC». Bei dem Börsengang der Lichttochter mit ihren 40.000 Mitarbeitern und 4,7 Milliarden Euro Jahresumsatz sollen sofort mehr als 50 Prozent der Anteile verkauft werden. Der Gesamtwert von Osram an der Börse könnte nach einer Einschätzung von Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser von Ende März bei einer Grössenordnung von bis zu acht Milliarden Euro liegen. Osram firmierte bereits seit Jahrzehnten als eigenständige GmbH innerhalb des Siemens-Konzerns und wurde vor kurzem in eine AG umgewandelt. (awp/mc/ps)

Areva

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