Siemens will nach Gewinnsprung weiter wachsen
München – Der Technologiekonzern Siemens will nach einem starken Abschneiden im vergangenen Geschäftsjahr Umsatz und Gewinn weiter steigern. Dabei geht das Dax-Unternehmen von einer etwas nachlassenden Dynamik aus. Die Engpässe in den Lieferketten sowie die Probleme im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie sollen dabei im Verlauf des Geschäftsjahres 2021/22 (per Ende September) nachlassen.
So soll der Umsatz auf vergleichbarer Basis 2021/22 im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen, teilte Siemens am Donnerstag in München mit. Darin ausgeklammert sind Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe. Im Vorjahr hatte der Konzern hier 11,5 Prozent Wachstum auf 62,3 Milliarden Euro erzielt. Der Gewinn je Aktie soll bereinigt um bestimmte Kaufpreiseffekte von 8,32 Euro im Vorjahr auf 8,70 bis 9,10 Euro zulegen.
Dabei kann Siemens auf ein starkes Auftragspolster zurückgreifen. Im vergangenen Geschäftsjahr etwa legten die Auftragseingänge von 58 Milliarden auf 71,4 Milliarden Euro zu, was einem vergleichbaren Wachstum von gut einem Fünftel entsprach. Siemens schnitt dabei insgesamt besser ab als erwartet, nachdem das Unternehmen zuvor bereits mehrfach die Prognose erhöht hatte. Der Gewinn nach Steuern sprang um fast 60 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen will seinen Aktionären daher eine höhere Dividende von 4,00 Euro zahlen, nach 3,50 Euro im Vorjahr.
Siemens profitierte dabei von der wirtschaftlichen Erholung und einem anhaltendem Wachstum insbesondere in seinen Schlüsselmärkten wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau, der Elektronikindustrie sowie den meisten infrastrukturbezogenen Branchen. «In einem herausfordernden Umfeld haben wir Marktanteile gewonnen und unsere Ergebnisprognose deutlich übertroffen», kommentierte Konzernchef Roland Busch die Zahlen. «Wir werden mit diesem Momentum im Geschäftsjahr 2022 weitermachen.»
Im Schlussquartal konnte Siemens Umsatz und Auftragseingang nochmals stärker steigern als von Analysten erwartet. Der Gewinn nach Steuern ging hingegen zurück. Dies lag auch an einem Sondergewinn, den Siemens im Jahr zuvor aus der Abspaltung seines Energiegeschäfts Siemens Energy erzielte. (awp/mc/ps)