Siemens-CEO Peter Löscher.
München – Siemens hat einen milliardenschweren Auftrag für den Bau von Regionalzügen in Russland ergattert. Insgesamt soll der Münchner Elektroriese 240 Züge an die Russische Eisenbahn liefern, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte.
Das haben beide Seiten in einem Vorvertrag vereinbart. Demnach sollen 240 Züge mit rund 1200 Wagen in einem Wert von insgesamt rund zwei Milliarden Euro geliefert werden. Dafür gründete der Konzern mit dem russischen Partner Sinara Group eigens ein Gemeinschaftsunternehmen. Über das Geschäft war bereits vor knapp einem Jahr spekuliert worden. Damals war Siemens-Chef Peter Löscher mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Russland gereist und hatte dem Vernehmen nach den Deal vorbereitet. Russland will in den kommenden 30 Jahren rund 300 Milliarden Euro für die Modernisierung des Bahnverkehrs ausgeben.
«Strategischer Wachstumsmarkt»
«Russland ist für die Bahntechnik ein strategischer Wachstumsmarkt», sagte der Chef der Siemens-Division Mobility, Hans-Jörg Grundmann. Die Vertragsdetails für die Lieferung der Regionalzüge müssen noch verhandelt werden. Die jetzt georderten Züge, die in Russland unter dem Namen «Lastochka – Die kleine Schwalbe» fahren werden, sollen von 2013 an in der Nähe von Jekaterinburg gebaut werden. Bereits 2009 hatte Russland 54 dieser Züge im Wert von rund 580 Millionen Euro bestellt, von denen 16 in Russland und 38 in Krefeld gefertigt werden. (awp/mc/ss)