Simbabwes Ex-Diktator Robert Mugabe ist tot

Robert Mugabe (1924-2019)

Harare – Der langjährige Präsident Simbabwes, Robert Mugabe, ist tot. Er starb im Alter von 95 Jahren in einem Krankenhaus in Singapur. Sein Nachfolger, Emmerson Mnangagwa, bestätigte am Freitag entsprechende Berichte. Auf Twitter schrieb Mnangagwa, Mugabe sei ein Befreiungsheld gewesen, der sein Leben der Emanzipation seines Volkes gewidmet habe.

Dieses dürfte dieser Einschätzung kaum zu folgen wissen. Zwar galt Mugabe nach der Dekolonisation als Hoffnungsträger. Er verfolgte zunächst einen Versöhnungskurs zwischen Weissen und Schwarzen. Doch seine Regierungsführung wurde immer autoritärer. Er war für Massaker gegen Tausende Ndebele verantwortlich. Mit einem Beschluss zur Enteignung weisser Landwirte brach Mugabe Ende der 90er Jahre auch mit der Politik der Versöhnung gegenüber Weissen.

Wirtschaft völlig zusammengebrochen
Mugabes Anhänger besetzten Tausende Farmen, zahlreiche weisse Landwirte und Familienmitglieder wurden getötet und aus dem Land getrieben. Aus der Kornkammer der Region wurde ein Armenhaus. Mnangagwa hatte noch am Tag vor Mugabes Ableben erklärt, er habe heute mit einer völlig zusammengebrochenen Wirtschaft zu kämpfen, die es wieder aufzubauen gelte.

Mugabe hatte Simbabwe seit der Unabhängigkeit regiert. 2017 war er nach insgesamt rund 37 Jahren an der Macht vom Militär abgesetzt worden. Zuvor hatte es Proteste gegen die wirtschaftliche Misere im Lande gegeben, für die Mugabe westliche Sanktionen verantwortlich machte. (mc/pg)

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