Bert Nordberg, Präsident und CEO Sony Ericsson.
London – Der Handyhersteller Sony Ericsson ist im vierten Quartal wegen harten Wettbewerbs, des Preisverfalls und hoher Umbaukosten tief in die Verlustzone gerutscht. Unternehmenschef Bert Nordberg führte die enttäuschende Entwicklung am Donnerstag neben dem harten Wettbewerb auf die weltwirtschaftliche Lage und die Überschwemmung in Thailand zurück. Zudem habe er die Produktpalette auf Smartphones umgestellt, mit denen er im laufenden Jahr punkten will.
An der Stockholmer Börse stieg die Ericsson-Aktie am Vormittag um 1,87 Prozent auf 68,2 schwedische Kronen und war damit zweitstärkster Wert im Leitindex OMX.
Markterwartungen deutlich verfehlt
Unterm Strich schlug im vierten Quartal ein Fehlbetrag von 207 Millionen Euro zu Buche, nach einem Gewinn von 8 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Damit verfehlte das Unternehmen die Markterwartungen mit grossem Abstand. Das Schlussquartal war zusätzlich belastet von Umbaukosten in Höhe von 93 Millionen Euro. Das Restrukturierungsprogramm begann im vergangenen Dezember und zielt auf die Verringerung von Belegschaft und Kosten. Bis Ende dieses Jahres will Sony Ericsson das Programm abschliessen.
Umsatz bricht von 1,53 auf 1,29 Mrd Euro ein
Auch beim Umsatz, der im Jahresvergleich von 1,53 Milliarden auf 1,29 Milliarden Euro sank, blieb das Unternehmen hinter den Marktprognosen zurück. Hier wirkte sich der Trend weg vom herkömmlichen Mobiltelefon aus, welches das Gros der Palette von Sony Ericsson ausmacht.
Smartphones sollen Wende bringen
Nordberg will das Ruder herumreissen und setzt auf die Produktion von Smartphones unter dem Namen Xperia. Damit will er die Trendwelle für Smartphones reiten. Für 2011 schätzt Sony Ericsson einen Anstieg des weltweiten Smartphone-Marktes um 60 Prozent auf 463 Millionen Stück. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit starkem Wachstum in diesem Feld. Das Gemeinschaftsunternehmen von Sony und Ericsson geht gänzlich in das Eigentum der Japaner über. Sie zahlen dafür rund eine Milliarde Euro. Die Übernahme soll in diesem Januar abgeschlossen werden. (awp/mc/upd/ps)